Es ist eine Sensation. Wolfenstein kann nun in Deutschland auch mit verfassungsfeindlichen Symbolen erscheinen. So hat die USK Wolfenstein Youngblood in der internationalen Fassung eine Freigabe ab 18 Jahren gegeben. Neben dieser News spielt man Wolfenstein nun auch zu zweit. Mit Youngblood wird erstmals ein Koop-Wolfenstein ins Franchise gebracht. Für ca. 40€ ist auch der Preis geringer als sonst. Lohnt sich das Spiel der Zwillinge trotzdem?
19 Jahre ist Wolfenstein II: The new Colossus nun her. B.J. Blazkowicz? Verschwunden bei einer Mission im besetzten Paris. Und jetzt? Jess und Sophie, seine Zwillingstöchter, machen es sich zur Aufgabe ihn zu finden. Kein Problem mit der jahrelangen Ausbildung durch den Vater. Oder?
Die Geschichte fängt schon direkt spannend an und erst nach über einer Stunde erfährt man das eigentliche Ziel. Der Spannungsbogen steigt ab dann nur noch weiter und die Story hält einen wirklich gut bei Laune. Erst recht mit einem Koop-Partner hat man eine Menge Spaß! Achtjährige und man bringt ordentlich viele Nazis um!
Wie immer bekommt man mit Wolfenstein Youngblood einen knallharten First Person Shooter der alten Klasse. Zwar gibt es hier und da neuere Einflüsse, aber insgesamt merkt man den klassischen Ansatz des Spiel. Welche neueren Ansätze, man kann Doppelsprünge machen, sliden oder sich unsichtbar machen. Dies passt jedoch voll und ganz zum Setting. Zwar spielt Youngblood im Paris der 1980er Jahre, jedoch haben die Nazis die Welt übernommen und sind technologisch extrem weit fortgeschritten. So gibt es bewaffnete Drohnen, Supersoldaten, die bekannten Panzerhunde und auch Motorrüstungen. Und eben diese erlauben den Einsatz der tollen Fähigkeiten. Anfangs denkt man sich vielleicht, ob das nicht etwas zu abgedreht ist, aber die Story und das Setting sind an sich so speziell, dass das alles dann irgendwie doch zusammenpasst.
Health und Panzerung nimmt man wie in den älteren Teilen auf und kann sich natürlich auch wieder überladen. Die Waffen sind auch ähnlich zu den vorherigen Wolfenstein Spielen. Es gibt eine Schrotflinte, das Sturmgewehr, eine Maschinenpistole, das Blitzgewehr und noch einige weitere spannende Waffen. Doch nicht alles nutzt man direkt zu Anfang des Spiels.
Jess und Soph sind anfangs nämlich unterschiedlich ausgestattet. Direkt nach der ersten Mission ist der einzige Unterscheid jedoch nur noch die Optik, welche in Youngblood wirklich ein Hingucker ist. Zwar hat Bethesda hier ordentlich Mikrotransaktionen eingebaut, doch dazu komme ich später.
Waffen kann man durch in der Spielwelt verteilte Coins aufrüsten und verändern. Die Fähigkeiten der Zwillinge kann man durch Levelaufstiege und Missionsabschlüsse freischalten. Zu den Fähigkeiten gehören z.B. Ein Slam, das Unsichtbarmachen, triviale Dinge wie mehr Rüstung aber auch das beliebte Akimbo.
Die Spielwelt ist in Wolfenstein Youngblood auch anders. Man hat quasi ein zentrales Hub, wo man Missionen annehmen und verwalten kann. Auch einen Schießstand und Challenges kann man dort betreten und annehmen. Über die Metro-Karte kann man dann in die verschiedenen Stadtteile von Neu Paris reisen um die Missionen abzuschließen. Relativ cool ist dabei auch, dass kleine „Zwischenmissionen“ in diesen Gebieten warten.
Insgesamt ist das Gameplay von Wolfenstein Youngblood zwar nichts außergewöhnliches, aber jede Fähigkeit und jedes Element wurde konsequent durchgesetzt und so ergibt sich ein äußerst flüssiges und spaßiges Gameplay. Das Missionsdesign ist erfrischend offen, gibt einem aber nicht immer die erhoffte Befriedigung nach Abschluss. Nichtsdestotrotz macht Wolfenstein wieder mal extrem viel Spaß und dies sogar zu zweit!
Zum ersten Mal kann man die gesamte Kampagne zusammen mit einem Freund spielen. Käufer der Deluxe Edition können das Spiel mit dem Buddy Pass sogar teilen. So muss der Kumpel das Spiel nicht mal kaufen. Er bekommt zwar keine Trophäen, aber das ist in dem Fall wohl vertretbar. Im Menü kann man sich dann aussuchen, wie man spielen möchte. Man kann mit fremden Menschen spielen, Freunde einladen oder auch solo spielen. Bei Letzterem wird der Partner dann durch die KI ersetzt.
Insgesamt merkt man echt deutlich, dass Wolfenstein Youngblood für zwei Personen gemacht ist. Viele Ziele kann man nur zu zweit abschließen, Gegner sind auch mehr und stärker. Stirbt man, kann man wiederbelebt werden. Sterben beide, verliert man geteilte Leben.
Hat es sich denn auch gelohnt das Spiel für zwei Spieler zu entwickeln? Absolut! Gibt es Spiele, die mit dem besten Freund oder Freundin nicht mehr Spaß machen? Eher selten und in einem Shooter wie Wolfenstein passt da Wolfenstein perfekt.
Wolfenstein Youngblood läuft mit der id Tech 6 Engine und zaubert daher echt coole Bilder auf den Fernseher. In Zwischensequenzen gibt es leider ein paar Ruckler, aber beim eigentlichen Gameplay läuft alles flüssig mit 60fps. Die Landschaften und die Charaktere sind wirklich fantastisch gestaltet. Besonders die Details, auch durch die Symbolik, sind wirklich toll und lassen einen immer wieder staunen. Die Synchronisation ist auch gut gelungen, wobei die internationale Fassung in dieser Hinsicht (und bei der Symbolik) deutlich die Nase vorn hat.
Insgesamt bekommt man hier eine tolle, aber keine weltbewegende Technik geboten. Etwas enttäuschend ist, dass das Spiel kein HDR unterstützt. Damit würde alles noch ein bisschen besser aussehen!
Wolfenstein Youngblood macht extrem viel Spaß und bietet auch einiges an Inhalt. Zum einen sind die Gebiete offen und können so auch frei erkundet werden und zum anderen gibt es echt viele Missionen. Einen gewissen Wiederspielwert gibt es insofern, dass man sich immer aussuchen kann, wie man eine Mission angeht, jedoch gibt es dafür keine speziellen Belohnungen.
Auch Mikrotransaktionen haben es (leider) ins Spiel geschafft. Diese sind zwar alle optisch, jedoch fragt man sich bei einem Koop-Spiel nach dem Sinn. Es ist doch eigentlich völlig egal, wie ich aussehe. Mein Kumpel mag mich auch so und ich selbst sehe das eigene Outfit doch äußerst selten…
Nichtsdestotrotz kann man Wolfenstein Youngblood jedem Shooter- und erst recht jedem Wolfenstein-Fan empfehlen. Erst reicht bei dem recht geringen Preis bekommt man sehr viel geboten und hat dabei eine Menge Spaß.
Entwickler: MACHINEGAMES – Genre: Shooter –Getestet auf: PS4 Pro – Release: 26.07.2019 – Mikrotransaktionen: ja
Vielen Dank an Bethesda für die Rezensionsmuster!
Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Solingen und bin neben redaktionellen Aufgaben für das Design und die Technik der PlaysiLounge zuständig.
Meine Lieblingsspiele oder -Spieleserien: Fallout, The Last of Us, Call of Duty
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