The Last Oricru ist vom tschechischen Entwickler GoldKnights und möchte als Souls-like statt Kämpfen und Erkunden die interaktive Story in den Fokus stellen. So soll jede Entscheidung den Verlauf des Games beeinflussen, was nicht nur super spannend klingt, sondern auch den Wiederspielwert deutlich erhöht. Ob das in der Praxis auch wirklich funktioniert, zeige ich im Test!
In The Last Oricru spielt man Silver. ein Mensch, welcher sich nicht mehr an seine Vergangenheit erinnern kann oder wie er auf die Welt Wardenia gelangt ist. Direkt zu Anfang hat er die Wahl zwischen den verschiedenen Fraktionen, welche sich bekriegen. Die „große“ Story dahinter ist auch, die Verschwörung der Welt und dieser Fraktionen aufzudecken und zu erfahren, warum die Fraktionen sich überhaupt bekriegen.
Das spannende dabei sind die verschiedenen Wege. Entscheidet man sich am Anfang z.B. für keine Fraktion, so sind danach alle Fraktionen gegen einen. Entscheidet man sich hingegen für die Naboru, so sind diese friedlich und geben einem Quests.
Insgesamt ist die Story recht passabel und, sofern man der Typ dafür ist, auch motivierend für mehrere Spieldurchgänge.
Das Gameplay in The Last Oricru kann man wohl so beschreiben: Dark Souls meets Skyrim.
Genauer heißt das, dass Elemente, wie die Wiederbelebung, aus Dark Souls kommen und andere Elemente, wie das Kämpfen, kommen aus Skyrim.
Es gibt jedoch auch viele Elemente, welche ein ganz eigenes Leben haben. Dazu zählen auf jeden Fall das Entscheidungssystem oder der jederzeit einstellbare Schwierigkeitsgrad. Zusätzlich gibt es z.B. keine Mana-Tränke und man kann Mana nur durch ein spezielles Nahkampf-Gadget wieder auf.
Das Kampfsystem funktioniert insgesamt recht gut, aber wirkt etwas lasch, besonders durch schlechtes Trefferfeedback und zu simples Abwehren von Angriffen. Auch Bosskämpfe sind um einiges weniger spannend, da diese oft ein simples Angriffsmuster verwenden, wodurch diese deutlich leichter zu besiegen sind.
Auch das Balancing der verschiedenen Elemente ist verbesserungswürdig. Es gibt Waffen, die TP regenerieren, wodurch man fast keine Tränke und Co. mehr braucht. Auch Sterben ist dann nicht mehr angesagt.
Insgesamt hat das Gameplay interessante Ansätze, jedoch ist die Umsetzung nicht gut oder einfach noch nicht ausgefeilt genug.
Eine Besonderheit in The Last Oricru ist der Couch-Koop. Welches ist das letzte Game, welches das noch hatte und nicht einfach ein Arcade Game war? Mir fällt da spontan nur Outward ein, welches allerdings schon 2019 erschien.
Cool ist das Konzept definitiv, aber leider kann man für den zweiten Spieler nichts speichern und somit ist dieser quasi nur als Handlanger in der Welt von Spieler 1. Ansonsten funktioniert so alles wie es soll.
Man sieht es eigentlich direkt im Trailer oder auch in Screenshots. The Last Oricru sieht nicht gut aus. Grafisch gibt es wirklich sehr viel Luft nach oben. Charaktere wirken flach und undetailliert. Die Spielwelt ist zwar liebevoll gestaltet, aber auch hier fehlt es an Details. Technische Schwierigkeiten machen Kämpfe teilweise echt zu Frustmomenten und auch ansonsten bekommt man hier ein recht wackeliges Technik-Gerüst. Schuld daran ist wohl das kleine Budget des Entwicklers, was sehr schade ist, aber eventuell hätte man die Vision des Spiels etwas kleiner gestalten sollen, um ein besseres Gesamtpaket zu erschaffen.
In The Last Oricru steckt viel Liebe und Herzblut der Entwickler. Das merkt man, aber trotzdem ist es schwer zu empfehlen. Gerade für einen Preis von ca. 40€ erwartet man mehr. Natürlich sind die Vision und viele Ansätze cool und auch richtig, aber am Ende fehlte wohl einfach das Budget ein wirklich gutes Spiel zeitgemäß für 2022 zu erschaffen. Besonders die technischen Schwächen und viele andere Schwierigkeiten machen das Spielerlebnis nicht so toll, wie man es gerne hätte. Der Ansatz zwischen Mittelalter und Sci-Fi ist durchaus interessant, aber dann macht es z.B. das Balancing wieder kaputt. Es gibt noch viele weitere Punkte, aber am Ende kann ich The Last Oricru nicht empfehlen.
Action Adventure, RPG
GoldKnights
Prime Matter
13.10.2022
Okay
Vielen Dank an PLAION für die Zusendung des Review-Keys.
Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Solingen und bin neben redaktionellen Aufgaben für das Design und die Technik der PlaysiLounge zuständig.
Meine Lieblingsspiele oder -Spieleserien: Fallout, The Last of Us, Call of Duty
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