Agony fing als Kickstarter-Projekt an und ist nach einigen Ankündigungen, wie unfassbar brutal das Spiel sei, endlich erschienen. Vor Release wurde noch gesagt, dass Teile geschnitten werden mussten, damit das Spiel in Amerika nicht das „Adult only“ Rating bekommt. Diese Spiele veröffentlicht Sony nämlich nicht auf der PS4. Mit einem M-Rating und einem USK 18 Stempel (Kaum zu glauben, dass die USK heute so viel durchwinkt! Zum Glück) soll Agony nun die Hölle zeigen! Aber ist das Spiel auch die Hölle?

Die Hölle erwacht

Agony spielt in der Hölle und man selbst erwacht als gequälte Seele ohne irgendwelche Erinnerungen an die Vergangenheit. Schnell merkt man, dass diese Welt von der roten Göttin regiert wird. Natürlich muss man überleben und möchte aber auch die Geheimnisse der Welt und der Göttin lüften. Wie in den meisten Geschichten steckt am Ende aber mehr dahinter als man zunächst denkt.

Die Story ist eines der besseren Elemente des Spiels. Die extrem skurrile und kranke Spielwelt gepaart mit einer etwas ungewöhnlicheren Story sieht man nun mal nicht alle Tage. Zwar gibt es Stellen im Spiel, wo die Geschichte nicht ganz so durchkommt, aber sie gibt dem Ganzen ein Ziel, wofür es sich eventuell sogar lohnt zu spielen!

Das Gameplay ist eine Qual?

Agony ist ein First-Person Survival-Horror-Spiel. Es gibt also keine richtigen Waffen und das Gameplay ist allgemein eher simpel gehalten. Die Fortbewegung ist ziemlich langsam und auch recht sperrig. Oft sammelt man im Spiel irgendwelche Dinge und muss sie dann an richtiger Stelle platzieren. Oft ist dies auch als Puzzle aufgebaut. Ab einem bestimmten Punkt im Spiel gibt es Dämonen. Diese sehen nicht nur äußerst brutal aus, sie sind es auch. Hört oder sieht man sie, sollte man sich entweder schnell verstecken oder weglaufen. Hat man sich versteckt, sollte man zusätzlich noch die Luft anhalten, damit der Dämon einen nicht entdeckt.

Dabei kann es echt zu spannenden Szenen kommen. Man hört den Dämon direkt im Gang nebenan und wird an der Ecke entdeckt. Man läuft weg und versteckt sich hinter einer Ecke im Spalt. Schnell noch Luft anhalten, was jedoch begrenzt ist, da man gerade noch gelaufen ist. Der Dämon kommt um die Ecke und geht vorbei. Geschafft! Die Luft in der Lunge hat gerade noch so gereicht. 

Allgemein ist man nicht nur in solchen Szenen angespannt, sondern eher das ganze Spiel über. Man weiß nie, was hinter der nächsten Ecke lauert. So kann es schnell passieren, dass der Dämon einen doch erwischt, was den Tod zur Folge hat. Dies ist hier jedoch Programm. Stirbt man, verwandelt man sich in eine wandelnde Seele. Schnell sollte man nun eine „freie“ Seele finden. Hat man einen neuen Körper, kann man einfach weitermachen. An sich eine coole Idee, welche in der Praxis aber an den technischen Schwächen scheitert. Da man nun keinen richtigen Körper mehr hat, fliegt man durch die Welt. Hier kann es öfter mal passieren, dass man an Elementen der Welt hängenbleibt und dann stirbt, da man sich nicht mehr bewegen kann… Allgemein ist die Steuerung etwas hakelig! 

Insgesamt ist das Gameplay eher simpel und unspektakulär. Die extrem verrückte und ungewöhnliche Welt lässt vielleicht über die ein oder andere Schwäche hinwegsehen, aber insgesamt ist es manchmal einfach zu frustrierend und man fühlt sich etwas zu hilflos (auch wenn das Spiel genau das erzielen möchte).

Agony: Technische Qual

In Trailern sah Agony wirklich toll aus. Die Unreal Engine 4 zaubert hier wirklich etwas tolles auf den Bildschirm. Effekte sehen zum größten Teil wirklich gut aus und besonders die Charaktermodelle sind erstklassig. Die gesamte Welt ist derart ungewöhnlich und verrückt designed, dass man quasi die ganze Zeit mit offenem Mund spielen könnte. Der tolle Sound rundet das optische Erscheinungsbild zusätzlich ab.

Auf der Schattenseite hingegen plagen das Spiel auch einige Schwächen. Es gibt einige Spiele, die an Tearing leiden, doch in Agony ist das leider etwas sehr stark. Manchmal sogar unter der Mitte des Bildschirm zerreißt es das Bild und man sieht Tearing. So stark, dass es direkt zu Anfang des Spiels auffällt. Wahrscheinlich ist es wirklich das erste, was einem beim Start auffällt. Auch die Framerate bleibt nicht immer stabil, sodass man einige Frameeinbrüche miterleben kann. Zusätzlich kommen immer wieder Fehlermeldungen, dass das Spiel nicht gespeichert werden konnte. Zwar wird das Spiel doch gespeichert und es ist alles in Ordnung, doch weiß man nicht, ob das wirklich immer so ist… Hinzu kommen auch die Gameplay-Schwächen, welche schon im vorherigen Abschnitt erwähnt wurden. 

Leider wird das tolle optische Bild hier von teils massiven technischen Schwächen getrübt, sodass hier eigentlich nur die Hülle stimmt. 


FAZIT

Agony ist ein dermaßen unzugängliches Spiel, es tut schon fast weh. Zugegeben es verfolgt den Ansatz den Spieler nicht an die Hand zu nehmen, jedoch fühlt sich das manchmal einfach unfair und verzweifelnd an. Es gibt Stellen, an denen macht das Spiel wirklich Spaß. An anderen Stellen verzweifelt man und wird zusätzlich noch durch die technischen Unzugänglichkeiten enttäuscht. Der Art-Style ist hier wirklich das absolute Highlight und wird so schnell wohl von keinem anderen Spiel auf diesem Level nachgemacht. Am Ende hat man aber eher das Gefühl, dass erst das Konzept und der Art-Style stand und erst dann an das Gameplay gedacht wurde. Aus einer tollen und eher ungewöhnlichen Idee wurde hier am Ende leider nur ein mittelmäßiges Spiel.


Tim
PlaysiLounge

Agony kaufen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.