Als The Inpatient angekündigt wurde habe ich mich gefreut, dass das Universum von Until Dawn um einen VR-Schocker erweitert wird. Mit Until Dawn hat man auf jeden Fall ein gutes Spiel geboten bekommen, doch kann The Inpatient da mithalten und die Geschichte sinnvoll erweitern?
The Inpatient spielt 60 Jahre vor Until Dawn. Erklärt werden die Umstände wie es zu den Ereignissen in Until Dawn kommt.
Man spielt einen namenlosen Insassen des Blackwood Pines Senatoriums. Warum man dort ist? Bleibt erstmal ungeklärt. Man wird von Albträumen geplagt und auch sonst sind die anderen Leute sehr suspekt. Als dann im Senatorium ein Zwischenfall geschieht und man selbst zurückgelassen wird, geht das Gerücht um, dass Bergarbeiter etwas damit zu tun haben. Überlebt man dieses Spektakel und wer überlebt mit einem? Die Story besteht nur aus einem Grundgerüst und den Verlauf formt man mit seinen eigenen Entscheidungen. Eine scheinbar kleine Entscheidung kann den gesamten Verlauf verändern – gemäß dem großen Bruder Until Dawn.
Wenn man The Inpatient ein Genre zuweisen soll, kann man es wohl am besten als Walking Simulator mit Horror-Elementen beschreiben. Das Gameplay besteht nämlich quasi nur aus Gehen, Objekte aufnehmen und mit anderen Menschen sprechen. Das Sprechen ist hier jedoch etwas besonders. Der eigene Charakter hat ohne den Spieler keine eigene Stimme. Durch eine Spracherkennung kann man dem Charakter selbst die Stimme leihen, was für mehr Immersion sorgt. Abseits davon kennt man die meisten Steuerungen bereits aus anderen VR-Spielen. Etwas anders ist das Rotieren. Da muss man auf den Move Controllern nicht wie in vielen anderen Spielen bestimmte Tasten für die jeweilige Richtung drücken, sondern einfach die Move-Taste drücken und mit dem Controller in die jeweilige Richtung zeigen.
Insgesamt funktioniert das gesamte Gameplay recht gut bis auf einige Aussetzer beim Aufnehmen von Objekten.
Grafisch hat The Inpatient einiges zu bieten für ein VR-Spiel. Insgesamt sieht es durchweg sehr hochwertig aus. Ob es nun die Charaktere sind oder die Umgebung. Auch soundtechnisch spielt es oben mit, was die Umgebungsgeräusche sowie auch die Synchronisation anbelangt. Wie schon im vorherigen Abschnitt angesprochen, funktioniert auch die Spracherkennung sehr gut. Einer der wenigen Schwachpunkte fällt hingegen aber deutlich schwerer ins Gewicht. Oft passiert es, dass man Objekte aufnimmt (wenn es denn funktioniert) und beim Ablegen bleibt die Hand des Charakters dann in dem Objekt hängen. Wie gesagt muss das aber erst einmal funktionieren. Oft hält man die Hand an ein Objekt, aber der Charakter nimmt es einfach nicht auf…
Mit Until Dawn hatte The Inpatient so viel Potenzial die Geschichte zu erweitern. Leider wurde das Potenzial fast komplett links liegen gelassen. Nicht nur, dass das Gameplay sehr eintönig ist, sondern auch der Umfang des Spiels lässt zu wünschen übrig. Bei einem normalen Spieldurchgang sollte man etwa zwei Stunden Zeit einplanen, denn viel länger braucht man tatsächlich nicht. 40€ sind da viel zu viel! Man muss hingegen auch anmerken, dass sich die Story eher wie ein Zusatzkapitel zu Until Dawn anfühlt und insgesamt auch einfach etwas zu wenig erzählt. Trotzdem ist die Atmosphäre super dicht und die Immersion ist oft schon perfekt. Auch die Geschichte an sich ist schön erzählt, weshalb es so schade ist, dass das Spiel so kurz ist. Immerhin lohnen sich aber weitere Spieldurchgänge, da man im Ersten und auch im Zweiten Durchgang auf keinen Fall alles sehen kann.
Für absolute Fans von Until Dawn lohnt sich wohl auch dieses Spektakel, aber generell sollte man hier wohl leider lieber im Sale zuschlagen, da man für den Preis einfach zu wenig geboten bekommt.
Tim
PlaysiLounge
Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Solingen und bin neben redaktionellen Aufgaben für das Design und die Technik der PlaysiLounge zuständig.
Meine Lieblingsspiele oder -Spieleserien: Fallout, The Last of Us, Call of Duty
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