Crime Boss: Rockay City möchte mit einem starbesetzten 90er Jahre Flair und einem spannenden kriminellen Imperium überzeugen. Warum nervige Missionen, schlechte Technik und ein eigentlich gutes Gunplay nicht überzeugen konnten, erfährst du im Test!
In Crime Boss: Rockay City schlüpft man in die Rolle von Travis Baker. Travis möchte der neue König von Rockay City werden, einer Stadt voller Korruption und Kriminalität. Das Ziel ist es also der neue König zu werden, doch dabei stehen einem diverse Kontrahenten, wie z.B. Hielo oder auch Khan im Weg. Diese sind andere Unterwelt Bosse, welche sich schon einen Namen in der Szene gemacht haben. Travis ist neu und muss jetzt so richtig durchstarten. Dabei rekrutiert er seine eigene Crew, geht mit auf Raubzüge und führt insgesamt das gesamte kriminelle Business. Dazu zählen auch das Cash-Management, sodass die Organisation immer genügend Geld hat.
Zusätzlich gibt es auch kleinere Nebengeschichten der Crew-Mitglieder, sodass auch die Crew nicht ganz gesichtslos bleibt.
Eine Besonderheit ist noch die Starbesetzung des Spiels. Bekannte Gesichter, wie Kim Basinger, Danny Trejo, Chuck Norris oder Michael Madsen sind Teil des Teams oder auch Gegenspieler. Da weiß man auch gleich, wohin das Budget des Spiels gegangen ist, denn neben der durchaus stilvollen und spannenden Story gibt es leider nicht so viel gutes zu berichten.
Crime Boss: Rockay City ist ein First-Person Shooter. Den Entwicklern ist es wichtig, dass das Game nicht als Heist-Shooter bezeichnet wird und in der Tat steckt deutlich mehr in dem Spiel. Heists, also Raubzüge sind lediglich ein Teil des Puzzles. Vielmehr ist man damit beschäftigt die kriminelle Organisation zu leiten. Dabei muss man Gebiete einnehmen und verteidigen, kleinere Missionen erledigen um genug Cash zu haben und zusätzlich muss man Geld investieren, Crew-Mitglieder aufwerten und auch Hehler-Ware verkaufen.
Für die insgesamt 30 Gebiete muss man sogenannte Soldaten anheuern, welche im Endeffekt einfach Söldner sind. Wird ein Gebiet angegriffen, so muss man dieses verteidigen, da sonst Einnahmen flöten gehen. Anders herum kann man aber auch Gebiete der anderen Gangs angreifen, sodass man mehr Einfluss hat und der Cashflow steigt. Klingt erstmal gut, aber das wird auf Dauer einfach super nervig, da man jede Mission wirklich selbst spielen muss und es wortwörtlich immer das gleiche ist.
Zusätzlich gibt es richtige Hauptmissionen, in denen man besondere Ziele erfüllen muss, also z.B. eine riesige Bank ausrauben und dort den geheimen Tresorraum finden. Diese Missionen sind gar nicht schlecht inszeniert und heben sich vom Rest ab. Besonder interessant ist, dass man auch scheitern kann und ohne Beute nach hause gehen kann. Dann hat man jedoch ein Problem mit dem Cashflow. Normale Raubzüge für Cash sind immer wieder gleich, vom Ablauf und von der Location…
Darüber hinaus gibt es auch noch kleine Nebengeschichten der verschiedenen Crew-Mitglieder, welche schon ein kleines Highlight sind, da man z.B. im Dschungel-Krieg kämpfen muss, eine rachsüchtige Frau dabei begleitet die Mörder ihres Vaters um die Ecke zu bringen oder einem Agenten dabei hilft, luxuriöse Anwesen per Fallschirm zu infiltrieren.
Das Spielprinzip bietet also eigentlich gute Abwechslung, doch leider sind viele Teile zu simpel oder einfach nicht gut umgesetzt. Zu viel nervige Missionen ohne Mehrwert und zu wenig Highlights. Zusätzlich kommen dann noch blöde Texteinblendungen, dass jemand mehr Lohn möchte und schon hat man wieder mehrere Tausend Dollar aus dem Fenster geworfen, denn besser wird das Mitglied dadurch auch nicht…
Das ist besonders schade, denn das Gunplay an sich macht wirklich Spaß, bietet sehr gutes Feedback und integriert die Features des DualSense Controllers wirklich gut. Selbst kleine Details, wie das Knacken eines Schlosses wird beim Controller unterstützt. Darüber hinaus ist die KI leider nicht mehr so zum Loben. Hier gehen oft einfach Wellen an Gegnern stumpf durch die Tür, obwohl man gerade einen nach dem anderen mit einem MG niederschießt…
Der Kern des Gameplays passt. Das Gunplay ist fast schon überragend, doch leider hört es dabei auf. Zu viele nervige Missionen und vor allem der absurd steigende Schwierigkeitsgrad ist die Höhe. Sollte Travis nämlich sterben, so ist die Kampagne vorbei und man muss von vorne anfangen. Klingt interessant, passt aber nicht zum Rest des Spiels. So sorgt man sich zwar um die Crew-Mitglieder und Travis, doch durch den stark steigenden Schwierigkeitsgrad ist man irgendwann quasi dazu gezwungen ein neues Spiel zu starten. Auch der Aspekt, dass man alles im Koop spielen kann, rettet hier nichts mehr, denn dann ist man zu zweit frustriert.
Als ich das Game zum ersten Mal gestartet habe, war ich wirklich geschockt. Die Grafik ist wirklich unterirdisch für ein PS5 Spiel. Alles sieht sehr unscharf aus und eigentlich sehen nur die Charaktere und Waffen ganz gut aus. Die Spielwelt strotzt nur so vor Anti-Aliasing und unscharfen Kanten. Dann ist mir aufgefallen, dass das Game automatisch im Performance-Modus startet. Daher kommt diese Unschärfe, oder? Naja auch im Qualitäts-Modus ist alles eher unscharf und dazu auch noch instabil. Die Framerate geht im Qualitäts-Modus teilweise so in die Knie, dass ein flüssiges und präzises Zielen einfach nicht möglich ist.
Dazu kommen dann noch zahlreiche Bugs, wie Menüpunkte, die einfach nicht reagieren, Cutscenes ohne Ton und teils echt lange Ladezeiten.
Das Game erschien schon später für Konsolen, aber dieses technische Ergebnis ist und bleibt eine Frechheit!
Das Konzept des Shooters hat mir wirklich zugesagt, aber zu viele Faktoren lassen Crime Boss zu einem unbefriedigendem und wutsteigerndem Spiel werden. Das Gunplay wurde sehr gut umgesetzt, aber die nervigen Verteidigungs- oder Angriffsmissionen, die immer gleichen Abläufe und Schauplätze sowie der absurd steigende Schwierigkeitsgrad machen das Erlebnis leider so viel schlechter. Ganz zu schweigen von der unterirdischen Optik und der mangelnden Performance. Das war leider nichts. Guter Cast, aber mangelnde Umsetzung. Dabei gab es so viel Potenzial…
Shooter
Ingame Studios
505 Games
15.06.2023
Vielen Dank an MSM.digital Communications für die Zusendung des Reviewcodes.
Hier gibt’s weitere Infos zum Game. Hier findest Du alle Releases in unserer Releaseliste.
Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Solingen und bin neben redaktionellen Aufgaben für das Design und die Technik der PlaysiLounge zuständig.
Meine Lieblingsspiele oder -Spieleserien: Fallout, The Last of Us, Call of Duty
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