Sieben Jahre mussten Fans auf die Fortsetzung zu einem der besten Survival-Games warten. Nun endlich tritt The Last of Us Part 2 das schwere Erbe an. Sonys Entwickler-Studio Naughty Dog enttäuscht nicht und liefert ein packendes Abenteuer, das auf allen Ebenen gleichermaßen begeistert. In unserem spoilerfreien Test erfahrt ihr alles Wissenswerte über das PS4-exklusive Meisterstück.
Für viel Aufsehen sorgte die Kritik einiger Spieler an der Story. Vorab möchten wir anmerken, dass diese unserer Meinung essenziell ist – man könnte sagen: „Das Salz in der Suppe.“
Starke 25 Jahre sind nach dem Ausbruch einer rätselhaften Pandemie inzwischen vergangen. Noch immer wimmelt es in der Welt von „The Last of Us“ von gefährlichen Infizierten und feindlichen Überlebenden. Dennoch scheint im Leben von Ellie und Joel fast so etwas wie Ruhe eingekehrt zu sein. Gemeinsam hatten die damals Vierzehnjährige und ihr väterlicher Freund die USA von Boston bis nach Salt Lake City durchquert und sich nach ihrer gefährlichen Odyssee in Jackson niedergelassen.
Vier Jahre sind seitdem vergangen. Ellie, die als bislang einziger Mensch immun gegen das Virus zu sein scheint, ist inzwischen 19 Jahre alt. Den Biss eines Clickers, den Ellie viele Jahre zuvor noch als sicheres Todesurteil gedeutet hatte, versteckt sie unter einem Tattoo. Sie macht sich nützlich in Jackson, begibt sich regelmäßig auf Patrouille, um das Umland der Ortschaft nach Ressourcen zu durchsuchen und von Infizierten zu säubern. So ist es auch an jenem Tag, mit dem der Nachfolger „The Last of Us Part 2“ beginnt. Doch diesmal mündet der Routinejob in einer Katastrophe, und Ellie schwört Rache an all jenen zu nehmen, die für das schicksalhafte Ereignis verantwortlich sind.
Was genau Ellie zu ihrem Rachefeldzug bewegt, werden wir euch selbstverständlich nicht verraten. The Last of Us Part 2 erzählt allerdings keineswegs eine plumpe Rachestory. Die Geschichte ist erheblich tiefgründiger und konfrontiert den Spieler anfangs mit einer teils unklaren Motivlage der Beteiligten, die erst sukzessiv aufgeklärt wird. Allein die Erzählstruktur ist einfach nur genial, da der Spieler im Rahmen der teils episodenhaften Umsetzung immer wieder neue Seiten an den Charakteren entdeckt.
Versprechen können wir euch einige Überraschungen, die ihr so nie hättet kommen sehen, und ein durchaus mutiges Ende, mit dem die hauptverantwortlichen Autoren Halley Gross und Mastermind Neil Druckmann die Ernsthaftigkeit ihres Story-Ansatzes unterstreichen.
Direkt in den ersten Minuten merkt man: Das ist ein Naughty Dog Game! Man steuert Ellie wie gewohnt aus der Third Person Ansicht und trifft erneut auf Infizierte beim Durchqueren der USA. Im Grunde ist das Gameplay straight aus dem ersten Teil übernommen und einfach nur verfeinert worden.
Erneut liegt der Schwerpunkt, neben der Story natürlich, auf Gegner looten, Gebäude und Bereiche erkunden und natürlich dem Überleben. Munition ist recht rar, sodass man immer aufpassen muss, wie man dem nächsten Kampf entgegentritt. Dabei hat man zum einen die Infizierten als Gegner, wobei es auch da nun neue Arten gibt, wie z.B. die Shambler, welche Sporen „verschießen“ können und sehr viel Schaden einstecken können.
Bei den menschlichen Gegnern trifft man auf verschiedene neue Fraktionen, welche Ellie das Leben schwer machen möchten. Diese unterscheiden sich auch in der Herangehensweise. Manche sind direkter und lauter im Kampf und andere sind wiederum leiser und schleichen sich lieber heran.
Man sollte Räume immer nach Ressourcen absuchen, da man sich die Kämpfe dann deutlich leichter gestalten kann. So kann man Molotov Cocktails, Sprengfallen, Pfeile oder natürlich auch Medikits herstellen. Jeder Kampf wird entspannter sobald man das richtige Utensil einsetzt. Das Herstellen funktioniert extrem entspannt einfach mit Ellies Rucksack und kann selbst im Kampf aufgerufen werden, doch Vorsicht. Das Spiel pausiert dabei nicht.
Natürlich kann man Ellie auch upgraden. Mit Pillen, die man in der Spielwelt findet, kann man verschiedene Skill Trees upgraden. Mit weiteren Fertigkeitsbüchern schaltet man außerdem weitere Skill Trees frei, welche das Überleben in der Apokalypse cooler und leichter machen.
Auch die Waffen kann man aufrüsten. Man findet überall verstreut „Technikteile“ welche man an den recht seltenen Werkbänken in Waffenupgrades investieren kann.
Insgesamt steuert sich das Game recht träge, was der gesamten Spielwelt und den Charakteren ungemein Gewicht verleiht. Im weiteren Spielverlauf wird immerhin das Kämpfen etwas entspannter, da Ellie dann durch die Upgrades besser mit den Waffen umgehen kann.
Was übrigens super cool ist: Man kann in den Einstellungen einen Zeitlupenmodus einschalten sobald man zielt. Dadurch kann man mega coole Szenen erleben, in denen Ellie einfach nicht zu stoppen ist!
Die Spielwelt ist sehr abwechslungsreich und wirklich offen. Es ist zwar keine Open World, aber die einzelnen Level bieten echt große Gebiete, in denen es super viel zu Erkunden gibt. Seattle bietet ungemein viele Schauplätze und Naughty Dog hat sehr viel davon ausgekostet. Neben der Innenstadt gibt es auch offenes Land oder enge U-Bahn Schächte. Jedes Areal erfordert dabei eine ganz eigene Herangehensweise!
Insgesamt gibt es beim Gameplay zwar keine großen Innovationen, aber wir würden behaupten, dass Naughty Dog es einfach perfektioniert hat. So ist man zum einen super schnell im Spiel und findet auch keine „Ecken“ die einen stören!
Naughty Dog ist bekannt dafür das Maximum aus der Konsole heraus zu holen. Besonders gegen Ende der Konsolengeneration. So war The Last of Us 2013 wohl das hübscheste Game auf der PS3. Dies trifft ebenfalls für The Last of Us Part 2 zu. Es ist wahrlich unglaublich, was Naughty Dog da gemacht hat. Zum einen ist die Spielwelt unglaublich detailliert und schön gestaltet und zum anderen übertreffen auch die Animationen alles bisher dagewesene. Grafisch hat man hier wirklich nochmal ein Paradebeispiel rausgehauen. Doch da hört es nicht auf. Das Sounddesign ist ebenfalls Next Level. Neben der tollen deutschen Synchronisierung ist auch der Soundtrack und das allgemeine Sounderlebnis einfach top. Die Atmosphäre ist unglaublich dicht, was durch den intensiven Sound nochmal verstärkt wird. Wir empfehlen wirklich mit einem Headset zu spielen, da man dann wirklich alles mitbekommt!
Abseits von den grafischen und soundtechnischen Ergüssen, ist auch die restliche Technik ziemlich top notch. Bugs sind beim Spielen keine aufgefallen, sodass man The Last of Us Part 2 einfach nur als technisches Meisterwerk bezeichnen kann!
Es gibt Spiele, da bleibt selbst erfahrensten Zockern einfach die Spucke weg. The Last of Us Part 2 reiht sich in eine solche Riege ein. Denn das, was Naughty Dog hier geschaffen hat, ist nicht weniger als ein einzigartiges und emotionales Meisterwerk. Inszenierung, Storytelling, Drehbuch, Technik – The Last of Us Part 2 ist durchweg ein Singleplayer-Fest. Grafisch glänzt der Survival-Hit vor allem bei weitläufigen Außenarealen, in intimen und auch brutalen Szenen. Die Sound-Kulisse lässt den Spieler stets angespannt am Bildschirm kleben und liefert während Kämpfen ordentlichen Wumms (spielt es mit Kopfhörer oder einer guten Anlage). Negative Aspekte können wir euch leider nicht mitteilen, denn wir haben schlichtweg keine gefunden. Nun darf man gespannt sein, was ein talentiertes Studio wie Naughty Dog zukünftig mit der PS5 so anstellen wird. Ihr vor kurzem veröffentlichtes Projekt zeigt bereits, wohin die Reise gehen kann.
Entwickler: Naughty Dog – Genre: Action Adventure – Getestet auf: PS4 Pro – Release: 19.06.2020 – Mikrotransaktionen: nein
Vielen Dank an Sony für die Bereitstellung des Reviewcodes!
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