Schon letztes Jahr auf der Gamescom hat Strange Brigade im Koop viel Spaß gemacht. Dieses Jahr auf der Gamescom wurde mir dann ein weitaus polierteres und fertiges Spiel präsentiert. Ob sich der Spaß in der Vollversion fortsetzen kann?
Als übernatürliche Kräfte auf der Welt losgelassen werden, muss die Strange Brigade aufräumen und Ordnung bringen und die von der ägyptischen Göttin entsandten „Toten“ beseitigen. Zwar gehen viele davon aus, dass dies die Strafe für die Kolonialzeit ist, doch trotzdem sollte die Strange Brigade dafür sorgen, dass kein globales Chaos ausbricht.
Die Story ist meiner Meinung nach sehr an den Haaren herbeigezogen und in keinster Weise besonders, geschweige denn spannend. Sie ist leider keine Motivation für das Weiterspielen und eher ein nerviger Begleiter zwischen den Levels.
Strange Brigade ist im Kern ein Third Person-Shooter. Viel mehr als den Kern gibt es hier nicht, aber dafür funktionieren die Mechaniken perfekt und sind sehr solide! Man hat eine Haupt- und eine Nebenwaffe. In beiden Kategorien gibt es eher wenig Auswahl, wobei sich die verschiedenen Waffen wirklich anders anfühlen und man sich je nach Spielstil besser für die oder die Waffe entscheidet. Die Waffen spielen sich im Vergleich zum grundsätzlich eher einfachen Ansatz relativ schwer. Der Rückstoß ist anfangs unerwartet hoch und zusätzlich hilft keine Zielhilfe. Dies hebt Strange Brigade auch von anderen Spielen ab und sorgt für ein quasi einzigartiges Gefühl. Man spielt ein Koop-Horden-Spiel, was absolut nach Casual aussieht, sich dann aber relativ ernst spielt und auch zum Teil Strategie und auch Ausdauer.
Ein weiteres Merkmal sind die verschiedenen Charaktere. Anfangs hat man vier Charaktere zur Auswahl. Diese bilden die Strange Brigade und jeder hat quasi eine Spezialattacke. Diese kann z.B. eine Art Peitsche sein, die einen Feind in die Ferne wirft, wodurch dieser explodiert und noch andere Gegner sein Schicksal teilen lässt. Die Attacke wird durch ein Amulett aufgeladen, welches sich durch die Seelen der Feinde auffüllt.
Das Gameplay ist neben dem Koop ganz klar die Stärke von Strange Brigade. Es fühlt sich sehr solide an und ist sowohl für Anfänger, wie auch für Veteranen spannend!
Wie anfangs bereits erwähnt, ist Strange Brigade ein Koop-Shooter und der Koop ist jedem Spieler nur zu empfehlen. Alleine kann es durchaus sein, dass das Spiel auf Dauer langweilig wird (Die anderen Charaktere werden solo nicht von der KI aufgefüllt). Im Koop hingegen kann man mit Freunden oder Fremden hingegen ein komplettes Team bilden und natürlich die verschiedenen Spezialattacken ausnutzen. Zudem kann man sich auch wiederbeleben und auch beim Tod kann man wieder auferstehen.
Kooperativ ist definitiv die Variante, wie man Strange Brigade spielen sollte. Dies funktioniert nicht nur perfekt, sondern macht gleich auch viel mehr Spaß!
Auf den ersten Blick sieht das Spiel eigentlich recht solide aus. Das bleibt jedoch nur beim ersten Blick so. In den Details merkt man, wie viele Kanten flimmern und einfach unsauber sind. Es gibt sehr viel Vegetation im Spiel und diese ist für das Flimmern leider etwas anfällig. Die Charaktere und Gegner sehen ganz gut aus, wobei auch diese etwas detaillierter sein könnten. Der Sound hingegen ist auf einem hohen Niveau, was sowohl die englische Synchronisation, wie auch die Umgebungs- und Waffengeräusche angeht.
Technisch ist Strange Brigade auf jeden Fall kein Reinfall, aber eben auch nichts besonderes. Es sieht ganz in Ordnung aus, läuft dabei aber perfekt flüssig und bietet mit HDR zusätzlich noch gute Farben und Kontraste.
Strange Brigade ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite macht es sehr viel Spaß und kann einen dank dem perfekten Gameplay viele Stunden unterhalten. Auf der anderen Seite ist es aber schrecklich durchschnittlich und grenzt sich außer dem etwas ungewöhnlicheren Setting und dem vergleichsweise schweren Waffen überhaupt nicht von anderen Spielen ab. Der Koop-Modus funktioniert erwartungsgemäß perfekt und ist auch eindeutig die Stärke des Spiels, da man so eben für ein paar Stunden Spaß mit seinen Freunden haben kann. Vielleicht ist es besser hier auf einen Sale zu warten, wobei das Spiel ohnehin nicht zum Vollpreis verkauft wird. Man kann definitiv Spaß erwarten und bekommt diesen auch. Wirkliche Überraschungen sollte man jedoch nicht erwarten. Immerhin ist der Wiederspielwert durch versteckte Gänge und viele Relikte durchaus nicht niedrig und man hat einige Stunden etwas zu tun.
Tim
PlaysiLounge
Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Solingen und bin neben redaktionellen Aufgaben für das Design und die Technik der PlaysiLounge zuständig.
Meine Lieblingsspiele oder -Spieleserien: Fallout, The Last of Us, Call of Duty
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