Du bist Nick Cordell. Frisch aus der Polizeischule und mitten in den Straßen von Averno City – einer düsteren, fiktiven 80er-Jahre-Metropole voller Verbrechen. In The Precinct erwartet dich keine Hochglanz-Story, sondern ein brutales Katz-und-Maus-Spiel auf Leben und Tod. Von der Vogelperspektive aus kontrollierst du dein Revier – ganz im Stil der alten GTA-Games. Klingt altmodisch? Vielleicht. Aber das hier hat Biss.
Du willst wissen, wer deinen Vater auf dem Gewissen hat. Die Story selbst bleibt dabei eher im Hintergrund und wird über simple Dialogporträts erzählt. Trotzdem macht sie Spaß, weil sie herrlich überzogen ist: harte Cops, fiese Gangster, alles da. Neue Missionen schaltest du frei, indem du Beweise sammelst – zum Beispiel bei deiner täglichen Streife. Das sorgt für Abwechslung, aber gegen Ende wird’s etwas grindlastig.
Jeder neue Tag beginnt mit einer Route und deinem Partner Kelly. Von falsch parkenden Autos bis zu Banküberfällen – die Einsätze sind zufällig generiert und fordern dich immer wieder neu. Dabei zählt dein Instinkt: Ziehst du bei der Verkehrskontrolle die richtige Schlussfolgerung oder lässt du einen Drogenkurier entwischen?
Die Situationen eskalieren schnell. Erst ein Routine-Stopp, dann eine wilde Verfolgungsjagd, danach Handschellen und Strafenkatalog. In zwei Minuten kann aus Ordnung totales Chaos werden. Und genau das macht süchtig.
Kommt es zum Schusswechsel, greift das Twin-Stick-Gunplay. Es ist simpel, aber wirkungsvoll. Leider bleibt das Deckungssystem etwas flach – du kannst dich nur hinter hüfthohen Objekten verschanzen. Trotzdem: Die Action ist intensiv und jeder Schuss zählt.
Die Steuerung braucht etwas Eingewöhnung. Es gibt viele Menüs, viele Befehle – aber wenn du’s einmal draufhast, fühlst du dich wie ein Gesetzeshüter aus einem 80er-Klassiker.
Und dann ist da noch der Wahnsinn: NPCs reagieren teils herrlich unberechenbar. Eine Schießerei auf der Kreuzung? Plötzlich fahren Autos Amok, Fußgänger rennen schreiend davon, die halbe Stadt steht Kopf. Dein Einsatz? Gescheitert. Aber hey – du wirst lachen müssen.
Technisch läuft das Game auf der PS5 Pro stabil. Grafik und Beleuchtung sind zwar eher zweckmäßig, aber sie transportieren den Retro-Charme ziemlich gut. Die Soundeffekte sitzen, vor allem das typische Sirenengeheul bleibt hängen. Ein kleiner Wermutstropfen: Das Game läuft nur mit 30fps. Gerade bei Verfolgungsjagden wäre ein flüssigeres Bild schön gewesen – aber bei diesem Spielkonzept ist das kein Dealbreaker.
The Precinct ist kein perfektes Game, aber ein verdammt unterhaltsames. Die dynamischen Einsätze, das abwechslungsreiche Gameplay und die charmante Retro-Atmosphäre machen jeden Streifengang einzigartig. Auch wenn sich gegen Ende etwas Routine einschleicht: Wer auf Sandbox-Action und Cop-Movie-Vibes steht, sollte sich diesen Indie-Geheimtipp nicht entgehen lassen.
Top-Down-Shooter
Fallen Tree Games
Microids
13.05.2025
Vielen Dank an die Entwickler für die Zusendung des Reviewcodes.
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Hier geht es zu unseren Review Guidelines. Hier gibt’s weitere Infos zu The Precinct.
Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Solingen und bin neben redaktionellen Aufgaben für das Design und die Technik der PlaysiLounge zuständig.
Meine Lieblingsspiele oder -Spieleserien: Fallout, The Last of Us, Call of Duty
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