Lange hat man auf DAS Überspiel für PlayStation VR gewartet. Resident Evil 7 ist da ein wirklich heißer Kandidat, doch hält es am Ende das, was es verspricht?

 
Story
 
Man spielt Ethan Winters, ein ganz normaler Bürger, der jedoch seine Frau Mia vermisst. Auf der Suche nach ihr macht er Bekanntschaft mit dem Anwesen der Familie Baker. Das dort nicht alles gut verläuft und man Mia nicht sofort befreit, sollte dann jedem klar sein… Weitere Details verraten wir hier aus Spoiler-Gründen nicht. 
 
Gameplay
 
Resident Evil 7 steuert man in der Egoperspektive. Dies gibt nicht nur dem Horror eine andere Dimension, sondern ist auch perfekt für VR. Man kann das Spiel vollständig (bis auf ausgewählte zukünftige DLCs) in VR spielen. 
Das Gameplay ist hier auf das Wesentliche beschränkt. einen Großteil der Zeit verbringt man mit Verstecken. Den anderen Teil mit Kämpfen. Als Waffen hat man verschiedene Optionen. Man kann zwischen Pistolen, einer Schrotflinte, einem Flammenwerfer, Kettensägen, Messern usw. wählen. Das Zielen im VR-Modus ist auch sehr intuitiv gestaltet. Man zielt ganz simpel mit seiner Sicht, wodurch man sehr präzise zielen kann. Ein Knackpunkt bei der Verwendung von Waffen ist die Munition. Diese ist oft sehr knapp bemessen und man muss immer wieder entscheiden, ob man jetzt angreift oder doch lieber ein schattiges Plätzchen zum Verstecken sucht. 
Neben dem Kämpfen kann man aber natürlich auch Erkunden und das Geheimnis des Anwesens noch weiter erfahren. Dabei ist immer ein gewisser Survival-Faktor. Man hat durchgehend ein begrenztes Inventar. Durch das Finden von neuen Rucksäcken kann man es zwar erweitern, doch muss man bedenken, dass man für verschiedene Türen verschiedene Schlüssel benötigt, die immer mehr Plätze im Inventar benötigen. Zwar kann man Gegenstände auch in Speicherräumen in Truhen ablegen, jedoch muss man auch dann immer abwägen welche Gegenstände man dort lässt, um nicht immer zu dem Raum gehen zu müssen und die benötigten Dinge zu holen. 
Das Brisante beim Inventar: Ist es voll und man möchte Gegenstände irgendwo im Spiel tauschen, so wird z.B. das Foto, was man hatte gelöscht. Man kann also nichts ablegen. Entweder man legt diese in der Truhe ab oder man verliert sie endgültig aus dem Inventar. Anzumerken ist, dass das Spiel dabei nie pausiert und man in Kämpfen schon mal in Not kommt, sollte die Gesundheit knapp sein und man hat die Arznei noch nicht hergestellt.
Das zeigt auch schon den nächsten Punkt. Im Inventar kann man auch ganz leicht Arzneien oder Munition craften. Für Arzneien braucht man z.B. Kraut und flüssige Chemikalien. Diese einfach kombinieren und schon kann man sich wieder richtig heilen. 
Im Anwesen verteilt findet man immer wieder Videokassetten, welche Rückblicke auf vergangene Geschehnisse geben. Diese sind nicht nur eine coole Abwechslung, sondern helfen auch im weiteren Verlauf. 
Neben normalen Gegnern gibt es auch Bosskämpfe. Die sind wirklich merklich anders und um einiges herausfordernder als die normalen Gegner. Weitere Details lassen wir hier erstmal aus, da man das schon selbst erfahren sollte. 
Kommen wir nun zum wichtigsten Punkt. HORROR!
Resident Evil 7 ist wirklich angsteinflößend in VR. Nicht nur, dass es kein Entgehen gibt ,sondern allgemein ist die Atmosphäre so beunruhigend, dass man manchmal einfach die Augen schließen möchte. Zusätzlich kommen dann noch die sehr gut gesetzten Schocker. Zum Teil zuckt man extrem zusammen und es kribbelt im ganzen Körper. Die Darstellung dabei lässt auch nichts aus! Für schwache Nerven ist das Ganze in der tat nicht.  
Zum Thema VR kann man noch sagen, dass es sehr viel zum einstellen gibt und Motion Sickness bei uns auch nach mehrstündigen Sessions nicht aufgetreten ist.
 
Technik
 
Wir spielen Resident Evil 7 auf der PS4 Pro in VR. Die Darstellung ist ausreichend scharf und besonders Waffen oder Gegenstände in der Nähe haben viele Details. In der Ferne gehen diese Details dann verloren und werden pixeliger. Auch gibt es ein Problem beim Laden. Läuft man in andere Gebiete (in neue Räume) kann es passieren, dass das Bild sehr unscharf wird. Dies ist dann ein paar Sekunden so, bis das Bild wieder wie gewohnt scharf wird. Ob das mit einem Patch behoben werden kann oder ob es nur ein simpler Fehler ist, können wir so nicht sagen. 
Ansonsten läuft Resident Evil 7 in VR wirklich perfekt. Die Framerate ist sehr stabil und auch die Auflösung ist ausreichend. 
Um mal den Sound anzusprechen reicht ein Wort: Paradies! Der Sound und auch die Lokalisiserung kann man wirklich als perfekt bezeichnen. Man kann Feinde sehr gut orten, dank 3D-Sound und die allgemeine Atmosphäre wird dadurch nur noch weiter verstärkt.
 
4D Kerze
 
Zu Resident Evil wurde noch eine 4D Kerze von Numskull angekündigt. Diese soll die Immersion in VR noch weiter verstärken. Sie soll nach altem Holz und Blut riechen, also genau wie das Haus der Bakers. Funktioniert das? 
Riecht man so an der Kerze, so kann man keine genauen Gerüche ausmachen, nur dass sie unangenehm „stinkt“. Zündet man sie an und fängt an zu spielen, so riecht man sie nach ca. 20 Minuten. Dieser Geruch ist nicht wirklich stark, jedoch merkt man ihn. 
Nun zu meiner Erfahrung: Ich kann nicht genau sagen, ob es genau an den Stellen im Spiel lag oder durch das wohl unterbewusste Wahrnehmen der Kerze. So unwohl habe ich mich noch nie in einem Horrorspiel gefühlt. Ich habe tatsächlich Angst verspürt und habe im Spiel irgendeine Art von Sicherheit gesucht. 
Zur Kerze kann ich nun also sagen, dass sie die Immersion schon etwas stärkt, auch wenn sie das Erlebnis nicht drastisch verändert. Sie verstärkt es nur noch ein wenig. 
 
Fazit
 
Resident Evil 7 ist für viele DAS Horrorspiel der letzten Jahre. Und so auch für uns. Es schlägt alles bisher dagewesene um Längen. Dies liegt nicht zuletzt an VR. Auch die Familie und die allgemeine Umgebung ist derart glaubhaft und verschlingt einen förmlich. Alle, die den Horror wirklich in sich spüren wollen, müssen Resident Evil 7 einfach ausprobieren. Mit einer Spielzeit von ca. 10-13 Stunden hat man auch ein ordentliches Paket für ein VR-Spiel. Sicherlich ist es auch ohne Vr eine unangenehme Erfahrung, jedoch entfesselt sich das komplette Potenzial erst mit VR!

Tim
PlaysiLounge
 

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