Pacific Drive konnte schon früh mein Interesse wecken. Ein Adventure durch eine feindselige Sperrzone mit einem rostigen, alten Auto wirkt echt spannend. Durch ausgiebiges Marketing durch Sony hat Ironwoods erstes Game auch direkt eine echt große Zielgruppe bekommen, aber kann es sich nun auch behaupten? Ich habe es getestet und sage dir meine Meinung.

Pacific Drive Screenshot #1

Wie geht es aus der Zone heraus?

Pacific Drive erzählt die Geschichte über die fiktive olympische Halbinsel, auf der sich die olympische Sperrzone befindet, im Jahr 1998. Es gibt zwar viele Gerüchte, was dort geschehen ist und was dort aktuell geschieht, doch offizielle Stimmen und Antworten gab es nie.

Man fährt nun bei einem Roadtrip sehr nah an dieser Zone vorbei und wird kurzerhand in sie hineingesogen. Das Ziel ist es nun dort wieder zu entkommen, doch das ist gar nicht so einfach, wie sich ziemlich schnell herausstellt. Mit der Hilfe von Oppy, Francis und Tobias muss man verschiedene Experimente durchführen und schlussendlich herausfinden, wie man nun wieder aus der Zone herauskommt.

Die Story bleibt beim Spielen sehr im Hintergrund und auch die Charaktere, welche man nur über Funk hört, bleiben relativ blass. Trotzdem hat man so einen roten Faden und zumindest ein Ziel des Spiels. Auch die Atmosphäre kann sich sehen lassen und man hat durchgehend das Gefühl, dass man in der Zone nicht willkommen ist.

Pacific Drive Screenshot #2

Pacific Drive: Zähes Gameplay

Bei Pacific Drive handelt es sich um ein Survival Game, in den man neben dem Auto keine weiteren Helfer an der Seite hat. So gibt es die Garage, welche als Hub fungiert und alle wichtigen Werkzeuge bereithält, um das Auto zu reparieren und auszubauen. Besonders das Ausbauen und Upgraden der Werkstatt und des Autos machen Spaß und sind essentiell. Da einen das Game nicht an die Hand nimmt, könnte man nämlich meinen, dass man straight die Hauptmissionen spielen kann. Geht man so vor, endet das aber vermutlich in Frust und einem viel zu schlechten Auto. Dabei gibt es auch einige Gerätschaften, wie z.B. die Mackenmaschine, welche jedoch nicht wirklich erklärt wird. Allgemein wird recht wenig erklärt und man muss sich selbst den Weg suchen.

Neben der Werkstatt gibt es dann die „offene“ Welt, welche eigentlich gar nicht offen ist. Die Spielwelt ist in mehrere Abschnitte unterteilt und durch Ladebildschirme getrennt. Auch in den Arealen gibt es nicht viel zu Entdecken und die Missionen sind oft nach dem gleichen Muster gestrickt.

Dadurch fühlt sich Pacific Drive recht formelhaft und zäh an, denn das Auto bleibt anfangs einfach das Auto ohne gravierende Verbesserungen und die Missionen spielen sich mehr oder weniger gleich, mit den gleichen nervenden Bedrohungen. Später im Spiel gibt es dann mehr Fortschritt, was auch echt befriedigend ist, aber das wohl größte Problem ist die Steuerung und der dazugehörige DualSense Support.

Realismus oder Spielspaß?

Zum einen ist die Steuerung echt zäh und fummelig und zum anderen hat man mit dem DualSense Controller Feedback ein wenig übertrieben. Fährt man eine längere Strecke, vibriert der Trigger durchgehend, was einfach ermüdend wird und auch die kleinen Dinge im Spiel, wie das Schlüsseldrehen zum Auto ausschalten oder das Einlegen der Parkbremse sind zwar realistisch, aber im Spielgeschehen einfach nervig.

Zu allem Überfluss sind die UI-Elemente auch echt klein und bei normalem Abstand zum TV teilweise nur schwer lesbar.

Wie steht es um die Technik?

Besonders gut sieht Pacific Drive nicht aus. Texturen sind oft eher unscharf oder einfach grob und auch sonst gibt es keine besonderen Effekte. Insgesamt ergibt sich durch den tollen Artstyle aber trotzdem ein schöner Anblick, der grundsätzlich auch nicht nach mehr verlangen lässt. Die Framerate hingegen ist eine andere Sache. Bei plötzlich einsetzenden Veränderungen oder Unfällen, kann es gerne mal stocken und auch so scheint die Framerate eher Achterbahn zu fahren.

Der Sound und die englische Synchronisation hingegen sind wieder gut gelungen.

Fazit zu Pacific Drive

Pacific Drive ist charmant, aber letztendlich nicht der erwartete Hit. Zwar macht es besonders im späteren Teil Spaß, aber der Anfang ist so zäh und fummelig, dass viele die guten Sachen gar nicht mehr sehen werden. Auch die Story ist nur passabel und dem Gameplay fehlt der letzte Feinschliff. Inhaltstechnisch bekommt man für sein Geld aber schon viel Inhalt und Survival-Indie-Fans werden hier eine tolle, rund 20-stündige Erfahrung erleben.

Pacific Drive

Genre

Survival

Entwickler

Ironwood Studios

Publisher

Kepler Interactive

Release

22.02.2024

BEWERTUNG
PRO
Cooles Setting
Schöner Artstyle
KONTRA
Zähes Gameplay
UI-Elemente zu klein
7

Gut

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