Evil West wurde vom polnischen Entwicklerstudio Flying Wild Hog entwickelt und möchte einen alternativen wilden Westen voller Vampire, coolen Gadgets, einer Menge Steampunk und coolem Gameplay präsentieren. Ob das funktioniert hat und ob sich der Kauf von Evil West lohnt, kläre ich im Test.
Evil West präsentiert einen alternativen wilden Westen im 19. Jahrhundert. Hier sind nicht nur gesetzlose Cowboys die Gefahr, sondern auch Vampire und andere schreckliche Wesen.
Als Jesse Rentier, einer der letzten Agenten des Rentier-Instituts, soll man die immer weiter fortschreitenden „Wellen“ des Schreckens zurückhalten und die Bestien besiegen.
Als Wildwest-Superheld begibt man sich also auf die Reise durch die vereinigten Staaten von Amerika, sucht nach Geheimnissen und weiteren Monstern.
Die Story wird in hübsch-inszenierten Zwischensequenzen erzählt und findet auch während den Missionen immer wieder das Gespräch. Nichtsdestotrotz konnte mich die Geschichte nicht wirklich motivieren. Zwar ist die Prämisse und der wilde Westen gepaart mit Vampiren, Gadgets und Steampunk eine tolle Idee und bildet auch ein wirklich tolles Setting, aber die Story hat es nicht geschafft wirklich zu überzeugen. Dafür ist alles viel zu generisch und mal wieder muss Amerika vor einer Bedrohung gerettet werden…
Als Third Person Action Adventure spielt sich Evil West ziemlich klassisch, wenn es nicht sogar schon in Richtung Old-School geht. In insgesamt sechzehn Missionen, welche zusammen etwas 10-15 Stunden Spielzeit bieten, laufen Missionen fast immer nach einem einfachen Schema.
Man bekommt ein Ziel, welches am Ende des Levels auf einen wartet. Dazwischen gibt es immer wieder „offenere“ Areale, welche einen großen Kampf zeigen. Dazwischen muss man dann den Weg finden und Rätsel lösen um weiterzukommen. Am Ende des Levels wartet dann meist ein Bossgegner und man gelangt zur nächsten Zwischensequenz. So geradlinig waren früher einige Games aufgebaut. Heute hat man normalerweise mehr Abwechslung, aber Evil West stellt hier eine Ausnahme dar.
Wenn das Leveldesign schon nicht außergewöhnlich ist, dann kann das Gameplay bestimmt mehr überzeugen, oder? Naja an sich spielt es sich sehr direkt und bietet eine Mischung aus Nahkampf und Fernkampf, wie man es aus Devil May Cry kennt. Der Kampf funktioniert dabei auch wirklich ausgesprochen gut und macht unheimlich viel Spaß.
Ein Grund für diesen großen Spaß sind die unzähligen Gadgets. Neben einem Gewehr und einem Revolver, hat man auch einen Energieschild und zusätzlich viele Extras. Das Fähigkeits- und Extras-Menü kann anfangs etwas überwältigend wirken, jedoch findet man sich dort nach einer kleinen Eingewöhnung zurecht und so merkt man schnell, dass jede neue Fähigkeit echt coole Kampfmöglichkeiten bietet.
Schon nach kurzer Zeit kann man mit viel Stil und vielen Angriffen einen tollen Kampf gegen unzählige Gegner bestreiten.
Insgesamt ist das Leveldesign und die recht eingeschränkten Gameplay-Elemente etwas veraltet, aber dafür macht das Kämpfen umso mehr Spaß. Manche Games wollen eine tolle Story oder tolle Grafik bieten, aber bei Evil West steht definitiv der Spielspaß im Vordergrund und das ist echt super gelungen!
Evil West sieht ziemlich durchschnittlich aus. Texturen und Charaktere stechen nicht besonders hervor und Umgebungen wirken teilweise etwas leer und detaillos. Der Artstyle hingegen wurde super umgesetzt. Die verschiedenen Waffen und auch Gegner sehen wirklich einzigartig aus und machen mit den tollen Partikeleffekten schon was her.
Ich persönlich spiele Evil West lieber im Performance-Modus um 60FPS zu bekommen. Leider läuft das Game dann mit 1080p, was auf einem großen 4K TV schon etwas verwaschen aussieht. 1440p wären bei der Grafikqualität allemal drin gewesen…
Darüber hinaus sind mir nur wenige Bugs oder Clipping-Fehler aufgefallen und der Sound ist auch zweckmäßig gut. DualSense Features gibt es nur wenige. Die adaptiven Trigger fallen insgesamt nur super selten wirklich auf, z.B. wenn man eine Waffe nachlädt.
Insgesamt ist Evil West kein Technik-Meisterwerk, in keinem Fall aber schlecht. Es sieht doch stimmig aus, wobei besonders der Artstyle überzeugen kann. Darüber hinaus ist nichts negatives aufgefallen.
Evil West könnte man mit Old-School beschreiben oder aber auch mit Linearität und Einfallslosigkeit. Das Gameplay überzeugt, auch wenn es spielerisch nichts wirklich neues bietet. Die Story ist interessant, aber erzählt im Grunde nichts besonderes. Technisch ist es solide, jedoch auch nichts besonderes.
Das, was aber überzeugt ist der Spaß. Die sechzehn Missionen sind optisch super vielfältig, genauso die Gegner. Das Metzeln und Ausprobieren der Gadgets macht einfach Spaß und das Freischalten weiterer Fähigkeiten motiviert ungemein. So kann es gut passieren, dass man Evil West in nur wenigen Sitzungen durchspielt.
Das Setting des wilden Westens gepaart mit Steampunk und Vampiren ist schon etwas besonderes, auch wenn viel Potenzial liegen geblieben ist. Was nicht liegengeblieben ist, ist der Spaß und das super umgesetzte Gameplay!
Action Adventure
Flying Wild Hog
Focus Entertainment
22.11.2022
Vielen Dank an astragon für den Reviewkey! Hier gibt es weitere Infos zum Game
Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Solingen und bin neben redaktionellen Aufgaben für das Design und die Technik der PlaysiLounge zuständig.
Meine Lieblingsspiele oder -Spieleserien: Fallout, The Last of Us, Call of Duty
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13. Dezember 2022 at 12:16[…] In meinem Fall konnte ich durch eine Corona-Erkrankung meiner Mitbewohner knapp zwei Wochen nicht mehr nach hause. Anstatt die PS5 mitzunehmen, habe ich diese aber nur in den Ruhemodus versetzt und mich in einer anderen Stadt mit meinem MacBook eingeloggt. Schnell noch den DualSense Controller mit dem Mac verbinden und los geht’s! Ich habe in der Zeit sehr viel Evil West gespielt (Hier geht’s zum Review). […]