Heute ist der Geburtstag von PlayStation VR, das VR-Hedaset für die PlayStation 4 und PlayStation 4 Pro. Ein Jahr ist das gute Stück jetzt draußen, doch was ist nun eigentlich? Ist es ein Erfolg, eine Enttäuschung oder kann man das nach dieser langen Zeit gar nicht sagen? In diesem Artikel gehen wir auf die Entwicklung, das vergangene Jahr und auf die Zukunft von PlayStation VR ein.
Die Geschichte fängt bereits in den 1990ern an, wo Sony bereits Interesse an Head-Mounted Displays (HMD) zeigt. 1996 erschien dann der Glasstron in Japan. Ein portables HMD mit zwei LCD-Bildschirmen und natürlich Kopfhörern. Schon damals gab es „MechWarrior 2“ als Spiel. Dort konnten Nutzer das Schlachtfeld mit eigenen Augen aus dem Cockpit des eigenen Mechs sehen.Eine vermutliche Weiterentwicklung ist das HMZ-T1, auch ein Head-Mounted Diplay, welches 2011 erschien. Auch bekannt als „Sony Personal HD & 3D Viewer“ bestand das Gerät aus einer „Brille“ und einer Prozessoreinheit. Bei den Bildschirmen wurde dieses Mal OLED verwendet und außerdem wurde stereoskopisches 3D unterstützt. Jeder Bildschirm hat mit 1280×720 Pixeln aufgelöst und einen Kontrast von 10000:1 geboten. Befestigt wurde die Konstruktion über ein Kopfband und einem Stirnkissen.
Auf der Games Developers Conference 2014 wurde dann Project Morpheus (der ehemalige Name) alias PlayStation VR angekündigt. Die Namensänderung wurde übrigens am 15. September 2015 bekanntgegeben. Heute vor einem Jahr, also am 13. Oktober 2013, erschien dann PlayStation VR.
Schaut man sich die Geschichte und nun die heutige Hardware an, so fallen gewisse Parallelen auf. Wie auch das HMZ-T1 verfügt PSVR über eine externe Prozessorbox. Diese überträgt jedoch nicht nur das Bild an das VR-Headset, sondern leitet das Bild auch weiter an den TV, damit auch andere Nutzer VR miterleben können. Eine weitere Gemeinsamkeit sind die Bildschirme. Auch hier verwendet man OLED-Bildschirme, jedoch mit einer höheren Auflösung (960×1080 Pixel pro Auge). Neu sind natürlich viele andere Dinge, aber grundlegend anders bzw. Neu ist das Tracking der Position. Dieses wird durch Gyrometer, Beschleunigungssensoren und den typischen LEDs ermöglicht. Auf dem Headset gibt es insgesamt neun LEDs, welche von der zwingend benötigten PlayStation Camera erfasst und getrackt werden. Zudem besitzt das Headset nun eine Bildwiederholungsfrequenz von 120 Hz, um Motion Sickness vorzubeugen und auch um die Latenz zu verringern.
PlayStation VR ist sichtlich einen langen Weg gegangen, doch am 13. Oktober 2016 war es bereit um in die Hände der Gamer weltweit zu gelangen und mittlerweile Millionen von Spielern in andere Welten zu transportieren.
Ein Jahr später sind mittlerweile über 100 Spiele veröffentlicht worden und auch wenn Sony offiziell nichts zu Verkaufszahlen sagt, geht man von 1,5 bis 2 Millionen verkauften Exemplaren aus. Neben den vielen Spielen hat sich auch was bei Peripheriegeräten getan. In jeder Hinsicht geht die Entwicklung von PlayStation VR weiter, auch wenn die grundlegende Hardware gleich bleibt. Neue Genres sind aus dem Launch hervorgegangen, Lernerfahrungen werden mehr genutzt und hinter den Kulissen tut sich noch mehr. Sony selbst hat mit Sony Motion Pictures in neue Studios investiert, welche ausschließlich auf die Entwicklung von VR-Projekten beschäftigt sind. Neben Sony trauen sich auch mehr Publisher an VR heran und bringen immer größere und bessere Erfahrungen heraus.Bei der eigentlichen Software verändert sich natürlich auch einiges. So hat PSVR mit Erscheinen von Firmware 4.50 Support für 3D Blu-Rays erlangt. Auch das Tracking wurde mit der Zeit noch verbessert.
PlayStation VR hat nach Erscheinen noch einige Updates erhalten und wird natürlich auch in Zukunft mit Updates zur Verbesserung der ohnehin sehr guten Performance versorgt. Auch die Entwickler bringen immer mehr Spiele heraus, sodass es nach einem Jahr schon über 100 Spiele gibt, Tendenz steigend.
Die Zukunft ist immer schwer vorherzusagen. Besonders in der Technikwelt verändern sich stetig Trends und Dinge. Bei PlayStation VR hingegen gibt es ein solides Grundgerüst worauf man aufbauen kann. Durch Softwareupdates wird das Tracking stets verbessert und vielleicht kommen in Zukunft noch neue Features, worüber man heute noch gar nicht nachdenkt. Ganz sicher kann man aber sagen, dass in Zukunft weitere AAA-Spiele erscheinen werden und die Technik weiter und weiter vorantreiben oder überhaupt mehr ausreizen. Im Shootergenre gibt es nun den AIM-Controller, womit Entwickler nun nicht mehr das Problem haben auf einen gewöhnlichen Controller setzen zu müssen. Auch haben die Entwickler bei VRWERX z.B. einen Weg gefunden die Fortbewegung ausschließlich mit den Move-Controllern zu realisieren. In diese Richtung sieht man in Zukunft bestimmt auch noch mehr Ansätze und tolle Erfahrungen.
Vor Kurzem wurde dann auch eine neue Version des Headsets angekündigt. Nun unterstützt die Prozessoreinheit also HDR, die Kabel sind dünner und leichter geworden und die Kopfhörer sind nun quasi ins Headset integriert. Insgesamt ein solides Update, was meiner Meinung nach die größte Schwäche ausmerzt. Um HDR nutzen zu können, musste man jedes Mal die Kabel umstecken. Leider kann man die neue Prozessoreinheit nicht einzeln kaufen und zudem ist diese nicht mit den alten Kabeln kompatibel. Es zeigt aber, dass sich auch in Zukunft noch was tun wird und die Technik mehr und mehr ausreift.
In dem Artikel wurden schon mehrere Peripheriegeräte angesprochen. Schon für die PS3 erschienen die Move-Controller, welche auch LEDs zum Tracking der Bewegung verwenden. Perfekt also für PlayStation VR. Das dachte sich auch Sony und so sind die „alten“ Move-Controller nun auch das Eingabegerät für PlayStation VR.
Für die PS3 gab es auch einen Sharpshooter. Dieser hat damals noch beide verschiedene Move-Controller benutzt, um ein Gewehr darzustellen. Dieser Ansatz wurde weiterentwickelt und „in Fusion gebracht“. Der AIM-Controller ist dieses Mal aus einem Stück und stellt ein futuristisches Gewehr dar. Ein Grund für das Aussehen ist unter anderem auch, damit man sofort sieht, dass dies kein echtes Gewehr ist. Mit ihm kann man sich fortbewegen, mit Objekten interagieren und natürlich schießen. Wie mit einem echten Gewehr kann man auf Gegner zielen und auch schießen.
Mit dem Move- und dem AIM-Controller hat PlayStation VR tolle zusätzliche Geräte bekommen, womit die Immersion weiter verstärkt wird und auch simple Barrieren einfach übergangen werden.
Im ersten Jahr sind über 100 Spiele und Erfahrungen erschienen und darunter gab es natürlich auch einige Highlights. Direkt zum Start gab es Until Dawn Rush of Blood, welches die Spieler zu einer gruseligen Achterbahnfahrt mitgenommen hat. Der Spieler muss Hindernissen ausweichen, Gegner abschießen und sich erschrecken lassen. Zwar war das Spiel nicht allzu lang, jedoch war es mit einem Preis von 20€ sehr fair eingestuft und hat direkt den Spaß an VR gezeigt.
Ein anderes Highlight war auch London Heist, welches man in VR Worlds bekommen hat. Es ist ein kleines Spiel, welches auch durch die Immersion beeindruckt hat. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Gangsters und muss so verschiedene Szenarien durchleben. Im Vordergrund steht dabei durchgehend das Schießen und auch die Story. Leider ist London Heist etwas kurz und man wünscht sich sofort eine Fortsetzung oder eine Verlängerung der Story.
Anfang diesen Jahres erschien dann das erste „richtige“ AAA-Spiel. Resident Evil wurde komplett für PlayStation VR portiert und hat Tausenden von Spielern das Fürchten gelehrt. Das wirklich Besondere an Resident Evil 7 war zu dem Zeitpunkt auf jeden Fall die Masse an Inhalt für ein VR-Spiel. Mit 8-10 Stunden gruseliger Unterhaltung bekam man ein super immersives Erlebnis. Dass es nur ein Port ist merkt man dem Spiel wirklich nicht an und es hat das volle Potenzial von PlayStation VR gezeigt.
Natürlich gibt es noch viel mehr Highlights aus dem ersten Jahr, aber alle zu nennen, wäre einfach zu viel. Neben den oben genannten kann man noch Farpoint, Superhot oder auch Battlezone nennen.
Auf der PSX oder der Gamescom hatten viele Spieler die Möglichkeit sich von kommenden PlayStation VR-Spielen zu überzeugen. Für uns gab es auch mehrere Highlights auf die wir uns unheimlich freuen. Zum einen erscheint schon nächste Woche Gran Turismo Sport inkl. VR-Modus. Driveclub VR hat schon gezeigt, dass Rennspiele in VR sehr viel Spaß machen können. Bei Gran Turismo Sport hat man es hingegen mit einer echten Simulation zu tun, welche dem Spieler zum einen mehr abverlangt und zum anderen auch deutlich realistischer ist, vor allem in VR.
Ein anderes Spiel welches am 17. November erscheint, ist Skyrim VR. Natürlich kann man meckern, dass man hier wieder den Vollpreis verlangt, jedoch ist das eigentliche Spiel nach wie vor ein Highlight, welches noch einmal in VR aufleben kann. Wir haben es auf der Gamescom 2017 getestet und waren begeistert. Zwar konnte man sich da nur per teleport fortbewegen, jedoch versicherte man uns, dass man im fertigen Spiel auch andere Möglichkeiten haben wird. Das Tolle an Skyrim in VR ist die super große Spielwelt und die gute Umsetzung für VR. Man steuert mit den Move Controllern und kann somit z.B. mit dem Bogen schießen oder auch das Schwert schwingen. Dass man sich mehrere 100 Stunden in ein VR Spiel hineinvertiefen kann gab es bisher noch nicht. Ein anderes Argument würde bei vielen aber vermutlich schon reichen: SKYRIM!
Ein weiteres exklusives Spiel ist dann Bravo Team. Hier muss der Spieler im Koop taktisch gegen Terroristen vorgehen. Das Spiel unterstützt den Aim-Controller und zeigt, was möglich ist. Zwar kann man sich nicht frei bewegen, aber alleine das taktische Vorgehen zusammen mit dem eigenen Zielen macht unheimlich viel Spaß.
Fazit Steffen:
Was Sony nach nun einem Jahr an Material für das VR Headset zur Verfügung gestellt hat, ist schon beeindruckend. Die Flut an Games und sonstigen Anwendungen reißt nicht ab.
Persönlich gefällt mir, dass das Horror-Genre so intensiv unterstützt wird. Gerade hier gehen beide eine perfekte Symbiose ein.
Einzig der Mangel an geeigneten Ego-Shootern, die dann noch zusätzlich den Aim-Controller unterstützen, lässt noch zu wünschen übrig. Hier hat Sony deutlich Nachholbedarf.
Ich bin gespannt, was das zweite Jahr zu bieten hat.
Fest steht auf jeden Fall, eine Eintagsfliege, wie manche prophezeit haben, ist VR definitiv nicht.
Fazit Marco:
Nach der ersten Anspielsession auf der damaligen PlayStation Experience war ich hin und weg. Es war ein überwältigendes Gefühl; eine nie dagewesene Spielerfahrung, die mich in ihren Bann zog. Die Grafikschwächen blendete ich anfangs noch aus, doch nach mehrmaligem Spielen störte der „Gittereffekt“ doch etwas. Mittlerweile wird dank der kraftvolleren PS4 Pro die Auflösung und allgemeine Performance verbessert, trotzdem wird man ab und an aus dieser virtuellen Welt rausgerissen, weil die Technik noch relativ am Anfang steht. Nichtsdestotrotz gibt es genügend Spiele, die einem Erfahrungen bieten, die man ohne VR-Brille nicht erleben kann. Hervorheben möchte ich speziell die Horror-Games, die im Vergleich zum Standard dank VR-Technologie mindestens doppelt so schockierend sind (im positiven Sinne natürlich). Der VR-Zukunft sehe ich relativ positiv entgegen, wobei die nächsten Jahre entscheidend für dieses Segment werden. Die ganz großen Entwickler wie bspw. Ubisoft, EA oder auch die Sony-Studios zögern leider noch etwas und warten weiterhin etwas ab. Trotz allem gibt es eine ordentliche Auswahl an vernünftigen Spielen, und sollte die zweite Generation der PlayStation VR-Brille eine deutliche Verbesserung in Sachen Technik darstellen und vielleicht sogar kabellos werden, dürfte der nächste wichtige Schritt getan sein.
Fazit Tim:
Schon bei der Ankündigung war ich Feuer und Flamme für PlayStation VR. Ich konnte es kaum erwarten und als dann Anspieltermine bei Saturn und Co. angeboten wurden, habe ich sofort einen Slot gebucht. Die Vorfreude war danach nur noch größer.
Ich weiß noch ganz genau, wie ich PlayStation VR nicht am 13.10.16 bekommen habe, sondern schon am 12. Oktober. So schnell bin ich noch nie von der Arbeit nach Hause gefahren. Nun ist genau ein Jahr vergangen (oder bei mir 1 Jahr und 1 Tag 😉) und PlayStation VR begeistert mich immer wieder. Sei es nun ein neues Spiel, ein Film oder eine Lernerfahrung. Es gab wenige Ausnahmen, die mir nicht gefallen haben oder keine coolen Aspekte von VR gezeigt haben. In diesem Sinne freue ich mich schon auf Jahr 2 und viele weitere tolle Momente mit PlayStation VR.
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