The Crew Motorfest stellt den mittlerweile dritten Teil der Reihe dar. Anders als in den Vorgängern gibt es nicht mehr den tollen Schauplatz USA (in komprimierter Form). Jetzt verschlägt es uns auf die Insel O’ahu (Hawaii). Ob der Tapetenwechsel funktioniert und was es mit diesen Playlists auf sich hat, kläre ich im Test.
Anders als z.B. in Need for Speed Unbound gibt es hier keine richtige Story oder einen Erzählstrang. Man ist auf Hawaii, weil dort das namengebende Motorfest stattfindet. Ein Motorsport Fest, was den Sport so richtig zelebriert. In zehn Playlists wird also die Geschichte zu verschiedensten Themen erklärt und gefeiert. Wusstest du, was hinter Liberty Walk oder dem Ursprung des Driftens steckt? The Crew klärt in kleineren Eventreihen auf und zeigt dabei echte Vielfalt. Driften, Tunen, Muscle Cars… Super verschiedene Themen werden gefeiert und dabei ändern sich regelmäßig Kulissen, Musik und auch das gesamte Setting. In der Japan Playlist z.B. denkt man gar nicht mehr, dass man auf Hawaii ist, da alles japanisch geschmückt wird und so einen ganz anderen Vibe rüberbringt.
Die Präsentation darüber hinaus ist leider etwas starr. Zwar gibt es keine nervigen Charaktere, die eh nur überheblich oder fehl am Platz wirken, aber neben ein paar Videos und den Erzählungen von Cara, unserem Navigationssystem, gibt es auch nicht. Funktioniert aber trotzdem, da in The Crew Motorfest der Motorsport ganz klar in den Fokus gestellt wurde.
Wie bereits erwähnt gibt es in The Crew Motorfest eine super große Vielfalt an Themen. Das spiegelt sich auch im Gameplay wieder. Neben zahlreichen Rennen auf der Straße, gibt es auch Offroad-Rennen und auch Motorrad-Rennen. Dabei steuern sich die über 600 Fahrzeuge schon wesentlich anders (Es gibt auch Flugzeuge und Boote, aber die spielen eher weniger eine Rolle). Ich würde zwar ohnehin empfehlen die Steuerung in den Einstellungen für sich selbst einzustellen, aber allgemein hat sich das Fahrgefühl gegenüber Teil 2 schon verbessert. Es fühlt sich zwar immer noch etwas schwammig an, aber mit ein paar Einstellungen bekommt man auch hier super viel Fahrspaß.
Auch der Schwierigkeitsgrad lässt sich ziemlich detailliert einstellen. Neben der KI-Schwierigkeit, kann man auch zahlreiche Fahrhilfen einstellen. Eigentlich ziemlich gut, aber die Sprünge der KI sind teilweise so enorm, dass das Event erst viel zu leicht ist und dann wieder viel zu schwer.
Hat man eine Playlist abgeschlossen, erhält man ein Fahrzeug und Credits. Mit den Credits kann man neue Klamotten, Autos oder Tuning-Teile kaufen. Leistung-Upgrades hingegen gewinnt man direkt als Rennbelohnungen und kann diese entsprechend einfach ausrüsten. Hier kann man sich auch Credits mit Echtgeld kaufen, aber man verdient in der Regel ohnehin so viel, dass man darauf gar nicht zurückgreifen möchte.
Zusätzlich zu den Playlists gibt es auch noch viele weitere Aktivitäten. Es gibt Schätze zu suchen, Radarfallen und Slalom-Parcours zu bestehen.
The Crew 2 hatte anfangs noch keinen PvP-Multiplayer. Aus Fehlern wird gelernt und deshalb bietet Motorfest auch direkt einen PvP-Modus mit zahlreichen Rennen. Besonders spaßig sind dabei die Grand Races mit bis zu 28 Spielern. Hier ist es erwartungsgemäß chaotisch, aber trotzdem super spaßig. Zusätzlich gibt es wöchentliche Challenges, ein Tuning-Wettbewerb und viele weitere Online-Aktivitäten.
Neben den vielseitigen Rennen, ist auch der Schauplatz sehr vielseitig. O’ahu bietet weiße Strände, dichte Urwälder, lange Landstraßen oder auch eine urbane Innenstadt. Durchgehend fühlt man sich wie im Urlaub und hinter jeder Ecke wartet ein neues Motiv für den Fotomodus.
Das Gameplay wurde also echt gut umgesetzt. Ein tolles Fahrgefühl, viele verschiedene Rennen und ein toller Schauplatz sorgen für viel und lange Freude.
Die Vergleiche sind in der Tat von der Hand zu weisen. Die Entwickler bei Ivory Tower haben sich klar an Forza Horizon orientiert und das ist ihnen auch durchaus gelungen. Zumindest technisch gibt The Crew Motorfest eine richtig gute Figur ab. Es gibt zwar auch einen Qualitätsmodus, aber bei einem Rennspiel sollten die 60fps, welche im Performance-Modus durchgehend gehalten werden, schon standard sein. Auch optisch hat es einiges zu bieten. Die Autos sind zwar nicht ganz auf Gran Turismo Niveau, aber sehen trotzdem richtig gut aus. Gleiches gilt für die Spielumgebung und allgemein den ganzen Präsentations-Style.
Umgehauen hat mich der Sound. Man sollte in den Einstellungen unbedingt die Controller-Audiospur aktivieren, dann hört man auch zahlreiche Effekte über den Controller. Die Motoren hören sich sehr kraftvoll an und in der gesamten Kulisse wirkt alles super stimmig. Besonders der Wechsel in einen Tunnel hört sich sehr cool an.
An sich ist die Weitsicht zwar recht groß, aber Pop-Ins gibt es trotzdem. Besonders bei den japanischen Events mit vielen Laternen über der Straße kann man zusehen, wie die Laternen nach und nach ins Bild poppen. Darüber hinaus ist aber nicht groß negatives im Test aufgefallen.
The Crew Motorfest ist der beste Teil der Serie. Dies liegt vor allem am Tapetenwechsel zu O’ahu und zum anderen an dem massiven Umfang. Man ist alleine schon unzählige Stunden beschäftigt, wenn man alle Events abschließen will und zusätzlich gibt es noch den Online-Modus, der nach und nach immer weiter erweitert wird. Durch das verbesserte Handling fahren sich die Fahrzeuge auch besser und alles macht einfach noch mehr Spaß als in Teil 2. Hut ab an Ivory Tower für eine echte Konkurrenz zu Forza Horizon.
Racing
Ivory Tower
Ubisoft
14.09.2023
Vielen Dank an Ubisoft für die Zusendung des Reviewcodes.
Hier gibt’s weitere Infos zu The Crew Motorfest. Hier geht’s zu unserer Releaseliste.
Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Solingen und bin neben redaktionellen Aufgaben für das Design und die Technik der PlaysiLounge zuständig.
Meine Lieblingsspiele oder -Spieleserien: Fallout, The Last of Us, Call of Duty
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