Little Hope ist schon der zweite Teil der „The Dark Pictures Anthology“ und erzählt eine eigene, neue Geschichte. Nachdem man in Man of Medan noch auf einem Geisterschiff unterwegs war, spukt es diesmal in der kleinen Stadt Little Hope. Ob sich der zweite Teil lohnt, oder ob ihr doch lieber einen Bogen darum machen solltet, klären wir in diesem Test!
Eine Gruppe von Studenten ist mit ihrem Professor auf einem Ausflug, als der Bus eine Umleitung durch Little Hope nehmen muss und auf mysteriöse Weise verunfallt. Nach dem Unfall ist der Busfahrer verschwunden und die Gruppe ist komplett auf sich allein gestellt. Schnell bemerkt man, dass in Little Hope etwas nicht stimmt. Der dichte Nebel führt die Gruppe durch einen eigenen Pfad und lässt sie nirgendwo anders hin.
Durch plötzliche Berührungen von Geisterwesen wird die Gruppe außerdem immer wieder in das Little Hope des 17. Jahrhunderts entführt, in denen sie verstörende Dinge mitansehen müssen. Das Besondere? Die Personen in der Vergangenheit sehen den Studenten zum Verwechseln ähnlich.
Worum es bei der ganzen Geschichte genau geht, ob es nur um den Ort geht, das Böse in Form des Teufels oder der damals allgegenwärtigen Hexenverbrennungen, erfährt man im Laufe des Spiels, wobei man dabei immer und immer mehr über die Studenten und den Ort erfährt!
Insgesamt klingt die Geschichte erstmal sehr interessant, jedoch auch etwas gewöhnlich für Horrorfilme/Spiele. Man ist in einem verlassenen Ort gefangen und muss nun sein Geheimnis lüften, bla bla. Trotzdem schafft es die Geschichte zumindest Anfangs gut Stimmung und Atmosphäre aufzubauen. Später bleiben die Charaktere jedoch recht blass und viele Dialoge wirken unnatürlich und aufgesetzt.
Wie bei den anderen Horrorspielen von Supermassive Games, beschränkt sich das Gameplay auf ein paar wenige Elemente. Wieder steuert man verschiedene Personen und erlebt somit dessen Geschichten. Man kann sich innerhalb von begrenzten Gebieten frei bewegen und blinkende Objekte untersuchen. Dies dient dazu auf größere Zwischensequenzen vorzubereiten, welche die Handlung voranbringen. Dabei spielen Entscheidungen eine große Rolle. Im Großen und Ganzen kann man dadurch nämlich über das Schicksal der Spielfiguren entscheiden und diese ggf. Sogar sterben lassen.
Ein weiteres Element sind die Quicktime Events, in denen man ebenfalls über den Verlauf der Geschichte entscheiden kann. So wird diesmal eine Aktion vorher angekündigt, sodass man nicht vom Tastendrücken überrascht wird. Schafft man es jedoch nicht, die Taste rechtzeitig zu drücken oder verdrückt sich, kann die Geschichte ganz anders verlaufen. So ist es z.B. möglich durch einen Fehler Objekte nicht zu bekommen ,die später aber durchaus beim Überleben helfen können.
Insgesamt ist das Gameplay natürlich nicht der Knüller, aber absolut im Rahmen, was man bei einem „Spiel-Film“ erwartet.Die Quicktime Events wurden diesmal durchaus fair gestaltet und die Spielwelt ist zumindest so einladend, dass man diese auch etwas erkundet und Geheimnisse sucht. Trotzdem wird auf Dauer etwas träge, vor allem, da die Charaktere zu blass bleiben, als dass man sich wirklich für dessen Schicksale interessiert. Zudem ist es auch nicht wirklich schwer, alle am Leben zu lassen…
Little Hope ist technisch an sich auf einem recht guten Niveau, aber was uns beim Testen passiert ist, ist gruseliger als jedes Event im Spiel. Nach etwa 2-3 Stunden stürzte das Game ab und weg war der Spielstand. Alles, was man bisher gespielt und entschieden hat, war auf einen Schlag weg. Kurze Recherchen zeigen, dass dies kein Einzelfall ist und anderen Spielern tragischerweise kurz vor Schluss passiert ist. So etwas darf einfach nicht passieren und kann schnell dazu führen, dass man das Interesse am Spiel komplett verliert.
Darüber hinaus ist die Grafik inkl. Framerate aber gut bis sehr gut und vor allem der Sound kann sich mehr als Hören lassen. Besonders mit einem Headset ist das Sounddesign einfach spitze!
Diese Spiele, die ein Zwischending zwischen Film und Spiel sind, haben es meist schwer und so ist es auch bei Little Hope. Die allgemeine Thematik ist durchaus interessant, doch schlussendlich bekommt man wieder fade Charaktere mit Jumpscares geboten, die einem am Ende nur müde lächeln lassen. Die Koop-Modi hingegen sind eine echt coole Idee und wurden auch gut umgesetzt. Hier kann man entweder online mit anderen spielen, wobei dann jeder andere Charaktere steuert oder auch zusammen auf einer Couch.
Letztendlich ist Little Hope zwar besser als der Vorgänger, aber insgesamt gibt es immer noch Luft nach oben. Trotzdem halten wir die Idee der Anthology für echt cool und freuen uns auf den 3. Teil „House of Ashes“, denn wenn es hier wieder eine Steigerung gibt, kann man sich auf eine spannende Geschichte freuen.
Entwickler: Supermassive Games – Genre: Horror – Getestet auf: PS4 Pro – Release: 30.10.2020 – Mikrotransaktionen: nein – PS5 Upgrade: nein
Vielen Dank an Bandai Namco für die Bereitstellung des Reviewmusters!
Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Solingen und bin neben redaktionellen Aufgaben für das Design und die Technik der PlaysiLounge zuständig.
Meine Lieblingsspiele oder -Spieleserien: Fallout, The Last of Us, Call of Duty
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