Ghost of Yōtei katapultiert Dich über 300 Jahre in die Vergangenheit auf die nördliche Insel Japans rund um den imposanten Mount Yōtei. Du spielst Atsu, eine Onryō auf Rachefeldzug, nachdem ihre Eltern ermordet wurden. Anders als bei Ghost of Tsushima schlüpfst Du nicht in die Rolle von Jin Sakai, sondern in die von Atsu, die 16 Jahre auf diesen Moment gewartet hat. Ihre Geschichte ist geprägt von Reflexion, Schmerz und dem Drang nach Vergeltung.
Die Kampagne entfaltet sich über zwei Zeitlinien, die sich gegenseitig ergänzen. In spielbaren Rückblenden erfährst Du, wie es zu den tragischen Ereignissen kam. Diese Einblicke machen Atsus Handlungen nachvollziehbar und fesseln emotional. Gleichzeitig triffst Du auf Unterstützer, Kritiker und neutrale Figuren, die die Geschichte lebendig machen und überraschende Wendungen bringen.
Das Hauptziel des Spiels bleibt die Jagd auf die Yōtei Six. Du bist nicht völlig frei in der Reihenfolge, sondern folgst einer strukturierten Kampagne. Trotzdem spürst Du Freiheit. Anders als bei Assassin’s Creed Shadows, das Dir nahezu komplette Entscheidungsfreiheit bietet, lenkt Ghost of Yōtei Dich geschickt. Dadurch entsteht Spannung, die Atsus Reise dramatisch und packend macht.
Die Welt von Ezo öffnet sich Schritt für Schritt. Sie ist groß, aber nie überwältigend. Du erkundest Dörfer, Berge und Wälder, immer auf der Suche nach Hinweisen und Nebenquests. Diese verteilen sich so, dass Du nie den Eindruck hast, Dich zu wiederholen. Jeder Fund, jede Begegnung und jeder Auftrag belohnt Dich mit Loot, neuen Fähigkeiten oder Fortschritt im Kampfsystem.
Ghost of Yōtei erweitert das Kampfsystem seines Vorgängers erheblich. Du hast fünf Hauptwaffen: einzelne Katana, Doppelkatanas, Odachi, Speer und Kusarigama. Jede Waffe eignet sich für bestimmte Gegner. Du passt Deinen Kampfstil an die Situation an, wechselst im Bruchteil einer Sekunde zwischen Feinden und Waffen.
Dazu kommen Fernwaffen wie Bogen und Flintlock-Gewehr. Außerdem stehen Dir Werkzeuge wie Rauchbomben, Feuerschwert-Angriffe und Ablenkungsmechaniken zur Verfügung. Du kannst Gegner entwaffnen, ihre Waffen zurückwerfen oder Stealth nutzen, um unentdeckt zu bleiben.
Ein Highlight ist der Wolf, der nicht ständig an Deiner Seite ist, sondern als zufälliges Ereignis in Kämpfen erscheint. Er kann Gegner attackieren oder ablenken. Durch das Erkunden der Welt und das Absolvieren von Wolfshöhlen erhöhst Du seine Erscheinungswahrscheinlichkeit, aber verlassen kannst Du Dich nicht immer auf ihn.
Die Skilltrees erlauben Dir, Moves zu verbessern und Spezialangriffe freizuschalten. Das Spirit-System aus Ghost of Tsushima kehrt zurück und ermöglicht beeindruckende Kills. Kämpfe fühlen sich dynamisch und belohnend an, egal wie viele Upgrades Du hast.
Die offene Welt von Ezo fühlt sich riesig an, bleibt aber überschaubar. Marker für Quests gibt es nicht automatisch. Du entdeckst Orte durch Erkundung, Spionglas oder Hinweise von NPCs. Nebentätigkeiten wie Schreine, Bambusstreiks, Fuchsgehege, Sumi-E-Malerei oder Kopfgelder locken Dich in die Welt hinaus.
Belohnungen motivieren Dich, jede Ecke zu erforschen. Neue Ausrüstung und Verbesserungen verstärken den Charakter und treiben die Entdeckungsreise an. Das Camp- und Wolf-Pack-System liefert zusätzliche Ressourcen, bleibt aber optional. Schnellreisen und direkte Händlerzugriffe machen das Spiel flüssig und angenehm.
Neben klassischen Sidequests bringt das Spiel abwechslungsreiche Aktivitäten, die sich organisch ins Gameplay einfügen. So entsteht eine lohnenswerte Schleife aus Kampf, Erkundung und Storyfortschritt, die Dich stundenlang fesselt.
Grafisch setzt Ghost of Yōtei neue Maßstäbe. Die Landschaften rund um Mount Yōtei, Dörfer und Natur wirken atemberaubend. Auf große Distanzen ist die Darstellung nahezu perfekt. Nahaufnahmen von NPCs zeigen jedoch gelegentlich Detailschwächen, insbesondere bei Gesichtern. Atsu selbst sieht in Cutscenes fantastisch aus, in der offenen Welt gibt es leichte Unterschiede.
Die PS5 DualSense-Integration ist beeindruckend. Adaptive Trigger und haptisches Feedback kommen gewohnt zum Einsatz. Das Touchpad wird vielseitig genutzt: Wind folgen, Instrumente spielen, Waffen ziehen oder ablegen, Sumi-E malen. Motion Controls lassen das Schmieden von Waffen oder Kochen am Lagerfeuer realistisch wirken.
Dazu kommen mehrere Grafikmodi. Quality Mode liefert 30 fps in hoher Auflösung, Performance Mode 60 fps in niedrigerer Auflösung, Ray Tracing Mode 30 fps mit aktivierter Beleuchtung. PS5 Pro bietet zusätzlich Ray Tracing Pro mit 60 fps. Wir haben die gesamte 50-Stunden-Playthrough im Ray Tracing Pro-Modus getestet und fanden die Performance stabil und atemberaubend.
Zusätzlich gibt es Bonusmodi wie Kurosawa, Miike oder Watanabe Mode, die das visuelle und akustische Erlebnis individualisieren. Sie sind optional, aber bereichern das Spielerlebnis und feiern japanische Kultur sowie Samurai-Tradition.
Ghost of Yōtei ist eine gelungene Weiterentwicklung von Ghost of Tsushima. Es bietet Dir Freiheit, spannende Kämpfe, emotionale Story und technische Perfektion. Die offene Welt motiviert zur Erkundung, die Waffenvielfalt fordert Deinen Verstand und die PS5-Technik wird optimal genutzt.
Sucker Punch liefert damit eines der besten PS5-Games der letzten Jahre. Für Fans von Action, Samurai-Setting und offenen Welten ist Ghost of Yōtei ein absolutes Muss.
Action Adventure
Sucker Punch
Sony, PlayStation
02.10.2025
Vielen Dank an PlayStation für die Zusendung des Reviewcodes.
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Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Solingen und bin neben redaktionellen Aufgaben für das Design und die Technik der PlaysiLounge zuständig.
Meine Lieblingsspiele oder -Spieleserien: Fallout, The Last of Us, Call of Duty
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