Schon auf der EGX Berlin 2018 konnte Days Gone überzeugen. Eine Verschiebung später kam es nun endlich raus und nun? Kann es die hohen Erwartungen erfüllen? Wir haben es getestet und sagen euch ob sich Days Gone lohnt!

X Days Gone

Die Welt von früher gibt es nicht mehr. Nach einem Ausbruch eines Virus, gibt es überall sogenannte Freaker. Hier ist wichtig anzumerken, dass es sich nicht um Zombies handelt. Sie teilen zwar zahlreiche Eigenschaften, jedoch gibt es signifikante Unterschiede. Dies beruht größtenteils auf dem Virus, der die Freaker anders leben lässt.

Man selbst spielt Deacon, ein Mann aus einer früheren Bikergang. Er lebt heute mit seinem Kumpel Boozer in Oregon und kämpft ums Überleben. Die Geschichte um Boozer ist aber nur eine von vielen Handlungssträngen.

In Days Gone hat man viele verschiedene Stories, welche ein großes Ganzes ergeben. So untersucht man die Ursachen für die Epidemie oder erinnert sich zurück an die vergangene Liebe. Das große Ziel wird einem lange nicht gezeigt, was die ganze nochmal spannender macht. 

Die Story ist in vielen PlayStation Exclusives die Stärke überhaupt. Das kann man bei Days Gone auch behaupten, wobei ein paar Schwächen schon festzustellen sind. Zwar ist die Story durch die verschiedenen Stränge abwechslungsreich, aber zum Teil werden deutlich spannendere Stränge in den Hintergrund geschoben, sodass sich die Geschichte zum Teil recht in die Länge streckt. Nichtsdestotrotz konnte Sony Bend auch hier wieder mit einer tollen Geschichte überzeugen und zeigt einen Lichtblick in den vielen anderen belanglosen Zombiegeschichten.

Mit dem Bike und der Pumpe gegen die Horden

Days Gone scheint wie ein typischer Thrid-Person-Shooter zu sein. Schaut man jedoch hinter die Fassade, verbirgt sich dahinter ein verdammt durchdachtes Gameplay-Gerüst mit viel Abwechslung.

Deacon liebt sein Bike und das sollte der Spieler auch. Es ist ein recht zentrales Element im Spiel (Eine von zwei Möglichkeiten zu speichern). So kann man es mit der Zeit immer weiter aufrüsten, sodass ein normales Motorrad immer mehr zu einem echten Überlebenswerkzeug wird. Die Steuerung ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, jedoch hat man den Dreh mit der Zeit raus und kann dann auch stylisch durch die Wälder fahren. Hier zeigt sich auch eines der Survival-Elemente. Das Motorrad hat einen Tank, der auch immer gefüllt sein möchte. Ist er einmal leer, muss man es schieben, bis man wieder Benzin findet. Dafür gibt es Kanister oder Tankstellen. Durch irgendeine Magie hat es Sony Bend geschafft, dass die Tankmöglichkeiten in perfekten Abständen gesetzt sind, sodass es zwar knapp werden kann, man aber fast nie durch einen leeren Tank genervt sein muss.

Neben dem Motorrad ist Deacon natürlich auch gut zu Fuß unterwegs. Die Waffen, welche von Pistole bis zum LMG reichen, fühlen sich wuchtig und präzise an. Abseits der Kämpfe ist Looten ein sehr wichtiger Bestandteil von Days Gone. Hier ist es jedoch nicht so, dass man direkt alles aufgezeigt bekommt. Man muss tatsächlich selbst nach dem Loot suchen, was je nach Situation auch schon nervenaufreibend sein kann. 

Hat man dann mal ein paar (viele) Gegner erledigt, steigt man auch in der Fertigkeitsstufe und kann neue Fertigkeiten freischalten. In vielen Spielen bekommt man dann z.B. mehr Punkte beim Töten von Gegnern, in Days Gone bringen diese Fertigkeiten aber wirklich was. Jeder ausgegebene Punkt bringt danach auch einen merklichen Vorteil. Ob es nun schnelleres Nachladen, geringerer Ressourcenverbrauch oder ein größeres Inventar ist. 

Wie kommt man nach einer Freakerepidemie an Munition oder neue Teile für sein Motorrad? Geld hat keinen Wert mehr, also bezahlt man quasi mit seinen Taten. Hat man für eines der Camps eine Mission erfüllt, bekommt man nur in diesem Camp Punkte. So kann man nicht direkt in einem neuen Camp auf den Putz hauen, sondern muss sich erstmal die Punkte verdienen.

Missionen sind in Days Gone recht abwechslungsreich. Mal muss man Jemanden töten, mal etwas untersuchen und manchmal muss man auch helfen Horden zu töten.

Abseits davon kann man Gebiete von Nestern befreien oder auch Horden komplett töten, wobei das zum Teil echt knifflig ist und wirklich Vorbereitung benötigt.

Insgesamt kann das Gameplay vollends überzeugen und zeigt keinerlei Schwächen auf. Es wird quasi nie langweilig und man hat echt sehr viel zu tun.

Ist die Technik wirklich so schlecht?

Man kann direkt sagen, dass Days Gone wirklich atemberaubend aussieht. Selten sieht man eine so tolle Spielwelt mit so vielen Details mit so einer krassen Szenerie. Auch die dynamischen Wettereffekte sehen einfach toll aus und machen vielen anderen Spielen was vor. Charaktere sind allesamt toll gestaltet und wirken alle einzigartig und zum Setting passend. Grafisch wurde einfach auf so viele Details geachtet, dass die Performance etwas gelitten hat. Zu Fuß und sogar mit extrem vielen Freakern auf dem Bildschirm ist die meiste Zeit alles flüssig, aber auf dem Bike kann es zu teils starken Rucklern kommen. Zum Teil bleibt das Bild auch mal für ein paar Sekunden stehen…

Diese Performance schadet dem Gesamtbild und man ist so etwas einfach nicht von Sony gewohnt. Diese Probleme gab es auch bei Preview-Events, doch da ist man noch davon ausgegangen, dass diese bis zum mehrfach verschobenen Release noch in den Griff bekommen werden. Mit den Patches nach Release ist es definitiv schon besser geworden, aber perfekt ist es leider immer noch nicht. 

Abgesehen davon ist der Sound inkl. Synchronisation wirklich gelungen. Besonders mit dem Preset für Sony Headsets ist Days Gone ein Genuss für die Ohren.

Die Technik ist insgesamt leider nur in Ordnung. Grafisch und soundtechnisch ist alles perfekt und lässt einen wirklich staunen. Die Performance gibt dem Ganzen leider einen faden Beigeschmack, der in Kämpfen zwar nicht stört, aber das Gesamtbild etwas schwächeln lässt. 

Days Gone ist wirklich ein fantastisches Spiel. Die Story kann mit ein paar Schwächen dennoch voll überzeugen und auch das Gameplay ist sehr stark. Die Spielwelt hingegen stellt alles in den Schatten. Zum einen durch die grafische Pracht, aber auch durch die vielen kleinen Details. Eigentlich ein perfektes Spiel, wären da nicht die technischen Schwächen. In keinem Fall ist es so schlimm, dass man Days Gone so nicht mehr empfehlen kann, aber es muss auf jeden Fall erwähnt werden, da dies eigentlich die einzige größere Schwäche ist.


Entwickler: bend studio – Genre: Third-Person-Survival-Shooter –Getestet auf: PS4 Pro – Release: 26.04.2019 – Mikrotransaktionen: nein


Days gone
FAZIT
Mit mindestens 30 Stunden Spielzeit, beeindruckender Grafik und einer tollen Spielwelt weiß Days Gone zu überzeugen. Die Schwächen in der Performance werden hoffentlich noch etwas behoben.
Besucherbewertung3 Bewertungen
88
PRO
Krasse Freaker-Horden
Beeindruckende Spielwelt
Super Gameplay
KONTRA
Schwächen in der Performance
Story teils etwas langgezogen
91

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