Bisher gab es erstaunlicherweise kein Virtual-Reality-Game im Alien-Universum – doch das ändert sich jetzt. Mit Alien: Rogue Incursion bringt Survios den ersten Teil auf die PSVR2 und setzt dabei auf dichte Atmosphäre und intensives VR-Gameplay. Ich habe den VR-Shooter mehrere Tage getestet und verrate dir, ob sich der Einstieg lohnt und ob Teil 2 schon Grund zur Vorfreude gibt.
Du schlüpfst in die Rolle von Zula Hendricks, einer unerschütterlichen Ex-Colonial Marine, die auf einer gefährlichen Mission den unerforschten Planeten Purdan erkundet und dessen düstere Geheimnisse aufdeckt. Gemeinsam mit deinem KI-Begleiter Davis 01 kämpfst du dich durch die von Xenomorphs verseuchte Gemini Exoplanet Solutions Forschungseinrichtung. Dort musst du nicht nur den tödlichsten Xenomorphs aller Zeiten entkommen, sondern auch neue Schrecken enthüllen, die – einmal entfesselt – das Ende der Menschheit bedeuten könnten.
Die Story überrascht positiv und macht richtig Spaß. Besonders der sympathische KI-Begleiter Davis 01 überzeugt mit seinem Charme und lockert die ernsten Themen gekonnt auf. Dank des humorvollen Untertons bleibt das Game trotz der kurzen Spielzeit durchgehend unterhaltsam.
Die ersten Tests zu Alien: Rogue Incursion bestätigen, dass Teil 2 bereits in Entwicklung ist und dieser Titel nur den Auftakt der Geschichte bildet. Die Spielzeit fällt dadurch ungewöhnlich kurz aus, und große Gameplay-Optimierungen sind für den Nachfolger wohl eher unwahrscheinlich – vorausgesetzt, er erscheint zeitnah.
Alien: Rogue Incursion ist ein VR-Horror-Shooter, bei dem du dich oft durch enge Korridore oder weitläufige Indoor-Areale schleichen musst, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Diese ruhigen Passagen wechseln sich mit actiongeladenen Momenten ab, in denen du Xenomorphs mit Revolver, Impulsgewehr oder Schrotflinte bekämpfst.
Das Gameplay funktioniert dabei insgesamt hervorragend, auch wenn die Stärke der Xenomorphs etwas enttäuscht. Auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad sind sie kaum eine Bedrohung und oft schon mit zwei Schüssen erledigt. Das zeigt zwar einfach den anderen Ansatz zu Alien Isolation, aber so ein richtig starker Gegner, wie eben in Isolation wäre auch echt cool gewesen.
Neben den Kämpfen kommst du mit dem „Digipad“ durch die Spielwelt voran – ein Tablet, das du intuitiv wie ein echtes iPad mit deinem Finger bedienen kannst. Dazu gesellen sich klassische Alien-Gadgets wie der Umgebungsscanner und das Schweißgerät. Beides ist zwar nicht neu, aber in VR äußerst immersiv und perfekt umgesetzt.
Die Spielwelt besteht größtenteils aus Indoor-Arealen, die mit beeindruckender Detailverliebtheit gestaltet wurden, während die wenigen Outdoor-Bereiche weniger ins Gewicht fallen.
Das Gameplay bietet eine gelungene Mischung aus Schleichen, Erkunden und intensiver Action. Kombiniert mit dem stimmungsvollen Leveldesign entsteht eine dichte Atmosphäre, die das Alien-Feeling perfekt einfängt.
Technisch läuft bei Alien: Rogue Incursion nicht alles rund. Im Test konnte ich kein Foveated Rendering feststellen, was die Auflösung insgesamt etwas schmälert. Manche Texturen laden verzögert oder sind schlichtweg niedrig aufgelöst. Auch das Handtracking zeigte gelegentlich kleinere Aussetzer.
Hinzu kommt die allgemeine VR-Steuerungs-Einstellung. Zwar kannst du wählen, ob du im Sitzen oder Stehen spielen möchtest und ob du eine stufenlose Drehung bevorzugst. Doch es fehlen einfach die feinen Einstellungsmöglichkeiten. Wie stark soll die Vignette sein? Oder wie genau funktioniert die „sofortige Drehung“? Leider bietet Alien hier keinerlei Anpassungsoptionen – ein echtes Manko, das in einem VR-Game besonders ins Gewicht fällt.
Trotzdem überzeugt das Game mit einer beeindruckenden Detailverliebtheit in den Indoor-Arealen, die eine dichte Atmosphäre und einige Schockmomente schafft. Das grandiose Sounddesign trägt entscheidend dazu bei: In einem Moment konnte ich den Xenomorph allein durch Geräusche hinter mir lokalisieren und gezielt ausschalten.
Alien: Rogue Incursion macht vieles richtig – die spannende Story, das vielseitige Gameplay und die dichte Atmosphäre begeistern. Besonders die Gadgets sorgen für coole VR-Momente. Der technische Eindruck trübt das Gesamtbild jedoch etwas, vor allem zu Beginn.
Trotzdem bietet das Game eine solide Grundlage und zeigt eindrucksvoll, wie ein Alien-Abenteuer in VR aussehen kann. Für Teil 2 wünsche ich mir vor allem eine technische Optimierung, denn auch wenn die Basis funktioniert, setzen Genre-Kollegen wie Behemoth oder Kayak hier deutlich höhere Maßstäbe.
VR-Shooter
Survios
Survios
19.12.2024
Vielen Dank an 42 West für die Zusendung des Reviewcodes.
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Hier geht es zu unseren Review Guidelines. Hier gibt’s weitere Infos zu Alien: Rogue Incursion.
Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Solingen und bin neben redaktionellen Aufgaben für das Design und die Technik der PlaysiLounge zuständig.
Meine Lieblingsspiele oder -Spieleserien: Fallout, The Last of Us, Call of Duty
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