Codemasters und EA wollten bei F1 24 besonders das Fahrerlebnis realistischer machen und neue Anreize mit dem Karrieremodus schaffen. Ob das funktioniert hat, kläre ich im Test! Schafft man das, woran Charles Leclerc und Co. in Echt so oft dran scheitern und gewinnt vor Max Verstappen?
Besonders gefallen hat mir der neue Karrieremodus. Sowohl alleine als auch zu zweit spielbar, liegt die wichtigste Änderung darin, dass die Entwickler die Originalfahrer in den Fokus rücken. Wenn du Max Verstappen schlagen willst, kannst du mit einem der Ferrari-Fahrer starten. Wenn du ohne großen Erfolgsdruck beginnen möchtest, startest du in einem kleineren Team oder der Nachwuchsserie. Zusätzlich kann man auch Legenden spielen und z.B. Michael Schumacher wählen.
Auch das Stärkensystem der Fahrer hat sich verändert. Die Fahrer haben nun eine Gesamtwertung, die sich aus Attributen wie Erfahrung, Tempo, Rennkunst und Konzentration zusammensetzt.
Vor der Saison wird mit dem Team besprochen, um wie viele Prozentpunkte der Fahrer seine Fertigkeiten verbessern soll. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Absolvierte Runden, beendete Rennen, aber auch gute und schlechte Rennergebnisse beeinflussen die Wertung. Je größer die Fahrerqualität, desto höher sind natürlich die Erwartungen.
In vielen Missionen und Trainings rund um die Rennwochenenden kannst du Spezialisten für dein Team rekrutieren und das Fahrzeug optimieren.
Zunächst ist nur dein Teamkollege ein Rivale, doch im weiteren Verlauf können sich auch andere Fahrer zu Erzrivalen entwickeln. Auch gibt es jetzt kleine „Geheimtreffen“. Dort sprichst du heimlich mit anderen Teams über deine Zukunft. Das Setting erinnert an die Transferverhandlungen bei EA Sports FC. Die Treffen laufen jedoch meist ähnlich ab und wirken ein wenig inszeniert.
Neben dem Karrieremodus gibt es wieder die F1 World als zentrale Anlaufstelle. Egal ob einzelne Rennwochenenden oder ganze Saisons – wenn du einfach drauflosfahren möchtest, bist du hier genau richtig. Außerdem gibt es einen Online-Herausforderungsmodus, bei dem in einzelnen Episoden bestimmte Rennen gegen die KI gefahren werden müssen.
Im Anschluss daran kannst du dich in Ranglisten mit Online-Freunden und weiteren Spielern weltweit vergleichen. Weil Codemasters immer neue Missionen anbietet, fühlt es sich wie eine Online-Karriere an. Zusätzlich gibt es auch endlich wieder den 2-Spieler Splitscreen-Modus.
Das Fahrerlebnis war einer der Fokuspunkte bei der Entwicklung von F1 24. Du kannst nun selbst entscheiden, wie schwierig es sein soll. Viele Fahrhilfen erleichtern besonders Einsteigern den Einstieg ins Spiel. Das kann man jedoch auch soweit treiben, dass zu viele Hilfen die Autos fast schon von selbst über die Strecke fahren lassen.
Schnell merkt man beim Fahren, dass Codemasters sein Versprechen gehalten hat. Die Autos fühlen sich leichter an und lassen sich wendiger um die Kurven steuern. Die Diät tut dem Fahrgefühl der Boliden merklich gut.
Trotzdem bleibt jedes Rennen herausfordernd. Man spürt Bodenwellen und Bergauf- oder Bergab-Passagen auf den Strecken stärker als jemals zuvor. Auch abgefahrene Reifen machen sich bemerkbar. Ist der Pneu am Ende seiner Leistungsfähigkeit, wird dein Auto fast unsteuerbar. Das ist hart, aber realistisch. Auch die Wetterbedingungen tun ihr Übriges.
F1 24 sieht insgesamt ziemlich gut aus. Die Strecken wurden mit viel Liebe zum Detail nachgebaut, Autos strotzen nur so vor Details und auch die Fahrer wurden dank moderner Scantechnologien gut ins Spiel übersetzt.
Trotzdem merkt man, dass der Racer mehr sein könnte. Ein Wechsel auf die Unreal Engine 5 hätte z.B. wohl ein ganz anderes Optik-Level gebracht und hätte dem fast schon leicht angestaubten Look sicherlich gut getan.
Nichtsdestotrotz kann F1 24 technisch überzeugen. Alles läuft rund, sieht tendenziell auch ganz gut aus und die Soundkulisse, teils mit Original-Kommentaren, weiß durchaus zu überzeugen.
Insgesamt schafft es F1 24, einen gesunden Mix aus Arcade-Racer und Simulation zu bieten. Die Boliden lassen sich leichter steuern als noch beim Vorgänger. Wer komplett auf Fahrhilfen verzichtet, kommt aber trotzdem mächtig ins Schwitzen. Auch der neue Karrieremodus sammelt Pluspunkte. Trotz einiger Schönheitsfehler, wechselhafter KI und dem Verzicht auf eine neue Grafik-Engine setzt das Spiel auch in diesem Jahr Maßstäbe und kommt stimmiger daher als sein Vorgänger.
Racing
Codemasters
EA Sports
31.05.2024
Vielen Dank an Electronic Arts für die Zusendung des Reviewcodes.
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Hier geht es zu unseren Review Guidelines. Hier gibt’s weitere Infos zu F1 24.
Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Solingen und bin neben redaktionellen Aufgaben für das Design und die Technik der PlaysiLounge zuständig.
Meine Lieblingsspiele oder -Spieleserien: Fallout, The Last of Us, Call of Duty
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