Die Veröffentlichung von Payday 2 ist mittlerweile etwas über zehn Jahre her. Schaut man darauf zurück, sollte man lieber die Finger von den Konsolenversionen lassen. Mit Payday 3 soll hingegen jedes Update direkt zum PC-Launch auch für PS5 und Xbox Series verfügbar sein. Ob sich die Wartezeit gelohnt hat und ob sich der Kauf lohnt, kläre ich im Test!
Nach Payday 2 wollte sich die Gang zur Ruhe setzen und getrennt voneinander abseits der Kriminalität leben. Die Gier ist jedoch zu groß und so kommen alle Mitglieder wieder in New York City zusammen und planen den letzten großen Coup.
Das war schon die gesamte Zusammenfassung der Story in Payday 3. Nicht sonderlich spannend oder fesselnd, aber es gibt dem Ganzen immerhin einen großen Rahmen. Leider ist die Präsentation der „Cutscenes“ fast schon unterirdisch. Es sind eher Slides, ohne Vertonung und sogar ohne Musik…
Payday 3 verfolgt das gleiche Spielkonzept wie der Vorgänger. Wieder mal handelt es sich um einen ausschließlich auf kooperatives Zusammenspiel ausgelegten First-Person Shooter. Die Missionen gestalten sich so, dass man den Tatort infiltriert, schon mal die Ziele ausmacht und dann zum Angriff übergeht. Auf Wunsch geht das auch im Stealth-Modus. Sollte man sich jedoch für den provokativen Weg entscheiden, so hat man oft die Polizei als Gegner. Diese machen aber eher den Eindruck, dass diese noch in der Ausbildung sind. Mal laufen sie einfach ins offene Feuer, mal gucken sie stumpf in die Ecke und mal schießen sie auch wirklich auf einen. Das gibt der Atmosphäre ganz klar einen krassen Knick, aber auch darüber hinaus ist beim Gameplay nicht alles in Ordnung. Auf der Konsole ist die Steuerung recht unpräzise und durch die doch sehr geringe Zielhilfe ist es schon echt schwierig feindliche Scharfschützen in der Ferne überhaupt zu treffen. Weiter nervt das aber auch, wenn es einfach schwerer ist die kleinen Interaktionszonen, z.B. beim Bohren zu treffen. Haptisches Feedback oder adaptive Trigger werden nicht unterstützt und das allgemeine Trefferfeedback ist auch eher schlecht als recht.
In Payday 3 stehen zum Launch acht deutlich unterschiedliche Maps zur Auswahl, welche allesamt auch echt viel Abwechslung bieten. Wären die Cutscenes besser, so könnte man sich fast schon wie bei Heat fühlen.
Schaut man sich mal das Fortschrittssystem an, so sieht dies erstmal nach viel Grinden aus und das stimmt auch. Die Maps hat man in etwa drei bis vier Stunden fertig und danach ist es immer wieder das gleiche. Ist man ein eingespieltes Team braucht man sogar nur 10-15 Minuten pro Raubzug, wodurch man das Game dann innerhalb kürzester Zeit durchgespielt hat.
Payday 3 kann ausschließlich online gespielt werden. Schon beim ersten Spielstart muss man sich ein Konto bei Starbreeze erstellen, was schon einmal ein No-Go ist. Auch wenn man alleine mit KI-Gefährten spielt, muss man aus unbekannten Gründen online sein. Das Schlimme daran ist, dass die Server gerade in den ersten Tagen fast gar nicht funktioniert haben. Es war keine Seltenheit, dass ein Match abgebrochen wurde, da der Server abgestürzt ist. Dazu muss man sagen, dass es teilweise ein Wunder war, dass man soweit gekommen ist. Oft war das Matchmaking nach 30 Minuten nicht abgeschlossen und man konnte gar nicht mit anderen Spielern oder Freunden spielen.
Payday 3 sieht deutlich besser aus als der Vorgänger. Trotzdem sieht es nicht zeitgemäß aus. Animationen sind äußerst steif. Umgebungen haben keine Details und NPCs sehen auch einfach altbacken aus. Auch visuelle Effekte sucht man vergebens, wodurch der Shooter immerhin sehr flüssig ohne FPS-Einbrüche läuft.
Der Sound ist zweckmäßig in Ordnung, während der Soundtrack ein kleiner Lichtblick des Spiels ist.
Payday 3 konnte im Test leider nicht überzeugen. Grafisch wirkt es altbacken, der Online-Zwang sorgt für dutzende Negativ-Schlagzeilen und auch das Gameplay ist für einen Shooter in 2023 nicht mehr spektakulär genug. Gepaart mit schwammiger Steuerung und nur acht Maps zum Launch, sollte man erstmal einen Bogen um das Spiel machen.
Heist-Shooter
Starbreeze
PLAION
21.09.2023
Vielen Dank an PLAION für die Zusendung des Reviewkeys!
Hier gibt’s weitere Infos zu Payday 3. Hier geht’s zu unserer Releaseliste.
Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Solingen und bin neben redaktionellen Aufgaben für das Design und die Technik der PlaysiLounge zuständig.
Meine Lieblingsspiele oder -Spieleserien: Fallout, The Last of Us, Call of Duty
Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Solingen und bin neben redaktionellen Aufgaben für das Design und die Technik der PlaysiLounge zuständig.
Meine Lieblingsspiele oder -Spieleserien: Fallout, The Last of Us, Call of Duty