Fort Solis wurde im Juni 2022 als Science-Fiction-Thriller von Fallen Leaf Studio angekündigt. Als eines der ersten Unreal Engine 5 Spiele hat es natürlich direkt Schlagzeilen gemacht. Mit Schauspielern wie Roger Clark, Troy Baker oder Julia Brown ist eigentlich auch schon Kinofeeling vorprogrammiert, aber kam bei der Entwicklung nun ein gutes Spiel raus, oder hat man sich auf die falschen Aspekte fokussiert? Ich habe das Game durchgespielt und sage dir, ob sich der Kau lohnt.
Fort Solis spielt auf dem Mars im Jahre 2080. Man spielt Jack Leary, welcher für die Instandhaltung einer Marsbasis verantwortlich ist. Eines Tages gibt es einen scheinbar normalen Notruf von Fort Solis, eine etwas entfernte Marsbasis. Jack antwortet auf den Notruf. Sollt eine Antwort kommen, passt eigentlich alles, doch trotzdem macht er sich auf den Weg, sich die Lage dort anzuschauen.
Schnell bemerkt er, dass das Fort vollständig leer ist und irgendwas schlimmes passiert sein muss. Nun muss man selbst herausfinden, was passiert ist. Dabei erkundet man die Basis und sammelt Hinweise auf den Tathergang. Ist das Geheimnis größer als man denkt, oder ist am Ende alles sehr banal?
Fort Solis erzählt eine durchaus interessante Geschichte, welche wie ein Film erzählt wird. Es gibt quasi keine Zwischensequenzen im klassischen Sinne, da alles flüssig ins Gameplay verläuft und im Endeffekt stört eigentlich nur das Pacing der Story. Zuerst fängt alles recht langsam an und nimmt dann schlagartig zu, bis das Game dann vorbei ist.
Fort Solis lässt sich am Besten mit Quantic Dreams oder den The Dark Pictures Spielen vergleichen. Man hat vergleichsweise ziemlich wenig Interaktionsmöglichkeiten und das grundsätzliche Gameplay besteht aus Erkunden, Anschauen und Quick Time Events. Im Vergleich zu den gerade genannten Games sind jedoch die Entscheidungen in Fort Solis ebenfalls egal, denn die Story ist vollständig vorbestimmt, wodurch selbst das Versagen in den teils sehr actionreichen QTEs komplett irrelevant wird.
Allgemein ist das Game so aufgebaut, dass man zuerst ein paar Räume in Fort Solis erkundet, bis man dann nach und nach neue Level-Karten findet, wodurch man Zugang zu anderen Räumen mit mehr Geheimnissen und Infos erhält. Zwischendurch wird die Story dann vorangetrieben und recht schnell ist es dann vorbei. Am Gameplay an sich gibt es nichts auszusetzen. Man kann wirklich viele Infos über Interaktionen sammeln und auch das Leveldesign wurde echt gut umgesetzt. Auch wenn man sich im Fort nicht gut auskennt, ist das Design so gut gelungen, dass man immer schnell den Weg zum nächsten Ziel findet und das auch ohne ein volles HUD.
Das Spielgefühl ist ziemlich schwer und träge, was natürlich zu Astronauten auf dem Mars passt. Leider kann man aber z.B. nicht mal rennen, was teilweise im Kontext der Story gar keinen Sinn ergibt und dann wirklich fehl am Platz wirkt.
Insgesamt gibt es zum Gameplay nicht viel zu sagen. Das, was geboten wird, funktioniert gut und die Erzählweise und das dazugehörige Erkunden machen eine gute Figur. DualSense Features gibt es keine, da die Trigger im Spiel überhaupt nicht genutzt werden.
Fort Solis hat bereits Schlagzeilen gemacht, da es mit der Unreal Engine 5 entwickelt wurde. Auf der PS5 bietet es dafür dann einen Grafikmodus mit 30FPS, aber erweiterten grafischen Features und verbessertem Licht. Zusätzlich gibt es einen Leistungsmodus mit 60FPS. Da das Game keine schnellen Kamerabewegungen hat und auch sonst ein eher gemächliches Tempo vorgelegt wird, kann ich den Grafikmodus wärmstens empfehlen. So sieht Fort Solis echt sehr gut aus und vor allem die Lichteffekte wurden super umgesetzt. Aber auch die Charaktere und die Umgebungen wurden echt gut umgesetzt. So kommt eine richtig dichte Atmosphäre auf und die wirklich sehr seltenen Framedrops fallen nicht groß ins Gewicht. Zwar sollen diese mit dem Day-One Patch noch entfernt werden, aber man sollte sie trotzdem erwähnen.
Darüber hinaus sind nur wenige Bugs aufgefallen. Ein paar Clipping-Fehler, welche einen leider stark aus der Immersion reißen können, fallen bei der sonst tadellosen Präsentation direkt auf. Zusätzlich gibt es ein paar Audio-Fehler.
Insgesamt macht Fort Solis eine ziemlich gute technische Performance. Im Grafikmodus sieht es sehr gut aus und im Endeffekt stören nur ein paar kleinere Bugs, welche wohl zeitnah noch gefixt werden sollen.
Fort Solis erzählt eine echt interessante Geschichte in einem spannenden Setting. Das Gameplay wurde ziemlich simpel gehalten und es fehlt ein wenig die Entscheidungsfreiheit, wie in anderen Games des Genres. Nichtsdestotrotz überzeugt Fort Solis mit einer mitreißenden Story, coolen Charakteren und einem echt hübschen Mars-Setting. Die Spielzeit beträgt nur knapp drei Stunden, daher sollte jeder selbst entscheiden, ob Fort Solis das Geld wert ist, aber man bekommt definitiv eine tolle Geschichte mit einem tollen Setting geboten.
Adventure
Fallen Leaf Studio
Dear Villagers
22.08.2023
Vielen Dank an Plan of Attack für die Zusendung des Reviewkeys!
Hier gibt es weitere Infos zu Fort Solis. Hier geht’s zu unserer Releaseliste.
Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Solingen und bin neben redaktionellen Aufgaben für das Design und die Technik der PlaysiLounge zuständig.
Meine Lieblingsspiele oder -Spieleserien: Fallout, The Last of Us, Call of Duty
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