Erst im März wurde Lego 2K Drive angekündigt. Morgen, am 19. Mai 2023, erscheint es schon in diversen Editionen für diverse Plattformen. Die Editionen reichen von der Standard-Edition für 70€ bis hin zur Awesome Rivals Edition für satte 120€. Zusätzlich gibt es im PlayStation Store schon jetzt zahlreiche Pakete für Ingame Währung. Wurde hier mehr auf die Monetarisierung als auf ein gutes Spiel geachtet? Das habe ich mich auch gefragt und Lego 2K Drive im Storymodus sowie in einzelnen Rennen durchgespielt. Was ich vom kindgerechten Racer halte, erfährst du im Test!
Im Storymodus spielt man einen jungen Racer, der als Naturtalent gegen diverse Rivalen fährt und in mehreren Cups bis zum Sky Cup gegen Shadow Z antreten muss. Die Aufmachung ist dabei wirklich kunterbunt, wie man es von Lego kennt, und dabei auch echt humorvoll. Die Rivalen sind allesamt ein echt diverser Haufen und geben nach der Niederlage auch ihre Autos an dich ab.
Neben den Rennen gibt es in der Open World noch viele zusätzliche Aktivitäten. Dies geht von simplen Sammelobjekten, über lustige Missionen oder auch Minigames, bis hin zu kleinen Events, in denen man z.B. eine bestimmte Distanz driften muss.
Darüber hinaus gibt es auch noch einzelne Rennen, abgekoppelt von der Open World, sowie die Möglichkeit die Rennen online zu fahren. Jeder der Modi ist auch im Couch-Koop spielbar, sodass auch zu zweit auf der Couch eine Menge Spaß aufkommen kann.
Insgesamt hat mich der Kern des Spiels, also der Storymodus, mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Die Aufmachung und die Rennen an sich sind cool, aber die Open World und die Events drum herum wirken einfach wie Lückenfüller und werden teils auch noch so eingesetzt, dass die Spiellänge künstlich gestreckt wird. Es ist einfach nervig, wenn man Nebenaufgaben erledigen MUSS, nur damit man das Mindestlevel für den nächsten Grand Prix erreicht.
Die Open World ist einfach zu leer und uninteressant, um im Detail erkundet zu werden.
Lego 2K Drive ist ein super gesättigter Arcade Racer, primär für ein jüngeres Publikum. Die Rennen funktionieren daher ohne Eingewöhnung direkt von Anfang an super gut und sind echt spaßig. Die KI ist eher weniger an einen Schwierigkeitsgrad gerichtet, da diese einen oft in der letzten Runde auf den ersten Platz lässt oder sonst auch in den Runden davor knapp an einem kleben bleibt, sodass man auch diverse Gadgets verbrauchen kann.
In puncto Gadgets gibt es, wie in Mario Kart, einige verschiedene. Es gibt Raketen, Spinnennetze, Energiekugeln und viele weitere. Die Rennen werden dadurch wirklich spaßig und immer anders. Die KI nutzt sehr viele Gadgets, sodass man auch selbst vor Raketen „weghüpfen“ oder auch das ein oder andere Spinnennetz wegtippen muss.
Bei den Fahrzeugen gibt es grundsätzlich drei Klassen. Straßenfahrzeuge, Off-Road und Boote. Wie es sich für Lego gehört, kann man natürlich alle Fahrzeuge vollständig anpassen oder auch von Grund auf selbst bauen. Die Grenze dabei ist quasi nur die eigene Vorstellungskraft und der Creator für die Fahrzeuge funktioniert super intuitiv, sodass das Bauen echt viel Spaß macht. Auch die Verteilung für Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit, etc. lässt sich einstellen und auch mit Ingame Währung kaufen.
Zusätzlich steigt man bei weiterem Spielfortschritt in der Fahrzeugklasse auf, sodass man auch immer schneller wird und mehr Boost erhält.
Nun muss ich leider zu einem negativen Punkt kommen. Lego 2K Drive richtet sich ganz klar an ein jüngeres Publikum. Da finde ich es etwas grenzwertig, so viele Münzen, Starterpacks & Co. im Store anzubieten. Es fühlt sich ein wenig so an, als hätte man die übertriebenen Monetarisierungsoptionen aus NBA 2K genommen, auf einen Racer angepasst und etwas entschärft. Klar muss man nichts kaufen und man kommt auch gut ohne Käufe aus, aber der Shop ist schon recht präsent, sodass besonders Kinder hier von gelockt werden könnten.
Insgesamt funktioniert das Gameplay echt ziemlich gut und macht vor allem viel Spaß. Gerne bin ich auch Rennen zweimal gefahren (da man so schnell im Level steigt) und habe probiert besonders viele Raketen auf Gegner zu schießen. Zwischendurch dann Autos upgraden und ein neues Pack aufbauen, sodass man in jeder Kategorie den besten Flitzer hat. Einfach herrlich, wären da nicht die vielen Mikrotransaktionen. Immerhin sind diese nicht für den Spielfortschritt zu gebrauchen.
Lego 2K Drive bietet auf der PS5 keinerlei Performancemodi, da es ohnehin in 60fps läuft. Dabei sind mir auch keine Ruckler oder Unschönheiten aufgefallen. Auch die Spielwelt und die Charaktere sehen super aus, wobei es in vielen Zwischensequenzen zu kleineren Pop-Ins kommt. Der Sound und die deutsche Synchronisation ist dabei ebenfalls super gelungen. Auch die Ladezeiten sind schön kurz.
Technisch gibt es also absolut nichts zu beanstanden. Bricklandia sieht toll aus und spielt sich auch so.
Lego 2K Drive macht vieles richtig. Das Gameplay ist spaßig und der Creator in der Werkstatt ist ein Traum eines jeden Lego-Bauers. Auch die Rennen inkl. der Rivalen machen Spaß, wäre da nicht die öde Open World und die aufgesetzten Nebenaktivitäten. Auch der Ingame-Shop ist etwas komisch in einem für Kinder gemachtes Spiel. Nichtsdestotrotz haben hier Jung und Alt gleichermaßen Spaß und können tolle Rennen fahren.
Arcade Racer
Visual Concepts
2K Games
19.05.2023
Vielen Dank an 2K Games für die Bereitstellung des Reviewcodes!
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Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Solingen und bin neben redaktionellen Aufgaben für das Design und die Technik der PlaysiLounge zuständig.
Meine Lieblingsspiele oder -Spieleserien: Fallout, The Last of Us, Call of Duty
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