Vor mehr als zehn Jahren erschien Race Driver GRID. Nach längerer Pause kam dann GRID 2 und GRID Autosport. Bis zum heutigen Tage gab es aber kein einziges Game der Reihe für PS4. Heute, am 8. Oktober 2019, ändert sich das und GRID erscheint für PS4! GRID stellt kein Remake dar, sondern ist quasi ein Neuanfang der Serie, welcher sich aber an den ersten Teil orientiert und nicht an den Nachfolgern. Wir haben das Game getestet und sagen euch, ob und für wen sich der Kauf lohnt!
Im Hauptmenü begrüßen einen neben dem Multiplayer zwei Hauptmodi. Einmal die Karriere und zusätzlich noch das freie Spiel. Im freien Spiel kann man selbst Events erstellen. Dabei hat man die Möglichkeit normale Rennen zu erstellen, also Rundkursrennen oder Sprints, gegen bis zu 15 Gegner. Dazu gibt es noch Time Attack, wo man mit bis zu 15 Gegnern gegen die Zeit fährt. Die schnellste Rundenzeit gewinnt am Ende.
Das Highlight ist aber natürlich die Karriere. Hier gibt es neben Einladungsevents noch fünf weitere Rennklassen (+ GRID World Series, quasi als Finale) mit insgesamt über 100 Events. Hier kann man sich nach einer echt coolen Einführung erst für eine Rennserie entscheiden und muss dann ein passendes Auto kaufen. Natürlich kann man danach munter zwischen Rennserien wechseln, solange man die nötigen finanziellen Mittel hat. Am Ende einer Rennklasse kann man dann ein Showdown Event fahren, wobei man dort nach insgesamt vier Siegen die GRID World Series freischaltet.
Insgesamt fühlt sich die Karriere anfangs echt voll und groß an. Nach ein paar Rennen stellt man dann aber schon fest, dass man nach der echt starken Einführung nur noch Rennen abklappert. Es gibt nach erfolgreichen Events nicht mal ein richtiges Video, wie man eine Trophäe oder sonstiges erhält. Die Präsentation könnte wirklich um einiges besser sein. So bleibt eine viel zu trockene Präsentation, wobei wir dann zum nächsten Punkt kommen. Das Gameplay!
GRID ist ein Arcade Racer mit einer an Realismus anmutenden Fahrphysik. In der Praxis hat man dann einen Arcade-Racer mit einem einzigartigen Fahrgefühl. Auch sonst fühlt sich das Game ziemlich nach Früher an und erinnert in der Tat an das erste Game der Serie.
Kommen wir zuerst zum Gefühl auf der Strecke. Die Rennen laufen alle ganz klassisch ab, wobei man als Fahrer eines Teams auch seinen Teamkollegen managen kann. Dies sieht dann so aus, dass man angeben kann, ob der Kollege angreifen oder die Position verteidigen soll. Nutzt man dies klug, kann man so viel leichter aufs Podium kommen. Abhängig ist das aber auch vom Teamkollegen. Man kann sich verschiedene Teamkollegen mit unterschiedlichen Werten kaufen. Es gibt Fahrer, die besser in Tuning Events fahren und welche, die z.B. am besten in Tourenwagen unterwegs sind. Zusätzlich können die Fahrer unterschiedlich gut angreifen und verteidigen. Auch die Loyalität ist immer anders, sodass man erst in späteren Leveln wirklich gute Fahrer zur Seite hat.
Eine stark beworbene Eigenschaft von GRID sind die Kämpfe und Rivalitäten auf der Strecke. Es soll über 400 Persönlichkeiten geben, sodass kein Gegner wie der andere ist. In der Praxis merkt man davon nur bedingt was. Die KI ist in der Tat ziemlich gut und folgt nicht nur stur der Ideallinie. Manche Gegner haben den Mut Überholmanöver zu starten und manche bleiben einfach hinter einem und warten auf eine echt große Lücke, sodass auch nichts passieren kann. Ganz cool ist dabei, dass den Gegnern auch Fehler passieren und man auch öfter mal an einem Gegner im Kiesbett vorbeifährt. Rivalitäten gibt es zwar, aber davon merkt man eigentlich gar nichts. Neben dem Namen sieht man ein Symbol, aber es ist nicht so, dass man sich mehr über einen dritten Platz freut, nur weil man den Rivalen besiegt hat. Dazu ist die Angelegenheit einfach viel zu oberflächlich und flach. Rivalitäten können sich auch auf der Strecke bilden, wenn man z.B. ein riskantes Manöver angeht und den Gegner dabei rammt. Danach merkt man tatsächlich ein aggressiveres Verhalten, aber mehr eben auch nicht.
Typisch für GRID gibt es auch wieder Rückblenden, wodurch man Fehler ungeschehen machen kann. Auch kann man so Strafen durch Abkürzen entgehen. Hierbei muss man aber beachten, dass man die tatsächliche Strafe erst nach dem Rennen sieht und das Preisgeld beim Sieg erstmal richtig angezeigt wird…
Im Spiel gibt es ein übergreifendes Profil. Das eigene Level steigt durch Siege und Aktionen in den Rennen, sowohl offline, als auch online. Dabei gibt es Punkte für Geschwindigkeit oder auch Mut. Dadurch formt sich eine eigene Persönlichkeit, welche aber eigentlich komplett irrelevant ist. Es gibt keine Vor- oder Nachteile durch verschiedene Aktionen… Das Level ist dabei aber wichtig für Teamkollegen. Bei höheren Leveln kann man nämlich bessere Kollegen kaufen. Finanzielle Mittel erhält man durch Siege und Erfüllen anderer Ziele. Damit kann man sich dann Autos kaufen… Zusätzlich schaltet man beim Abschließen von Events und Zielen auch neue Designs fürs eigene Profil frei.
GRID bietet insgesamt 8 Strecken verteilt auf acht Länder. Durch verschiedene Layouts und Bedingungen ergeben sich so über 80 Routen zum Fahren. Es gibt über 60 Autos, welche man nur bei der Lackierung und beim Setup anpassen kann. Durch die vielen Rennklassen gibt es aber durchaus viel Abwechslung und die Fahrzeuge fahren sich wirklich sehr unterschiedlich. Zum Teil mit extrem krasser Bodenhaftung und zum Teil mit echt schwammiger Stabilität. Dabei kann das Einstellen des Setups echt enorm helfen!
GRID fährt sich echt extrem gut und bietet auch viel Abwechslung bei Autos und Strecken. Die Rivalitäten könnten deutlich mehr ausgebaut werden, sodass diese auch wirklich was ausmachen und auch die eigene Persönlichkeit ist so total uninteressant. Dem Spieler kann es schlicht egal sein, ob er nun Punkte für Mut bekommen hat oder nicht…
Natürlich gibt es auch einen Multiplayer. Hier kann man in schnellen Spielen gegen bis zu 15 andere Spieler antreten, wobei die Lobbies durch KI aufgefüllt wird, wenn nicht genug Menschen am Start sind. Zusätzlich kann man natürlich noch private Events starten.
In der Praxis funktioniert der Multiplayer erwartungsgemäß ziemlich gut und auch die Wartezeiten sind recht kurz. Hier kann man kurz und schmerzlos sagen, dass der Multiplayer zwar nichts besonderes bietet, dafür aber perfekt funktioniert!
GRID sieht optisch recht gut aus, ist aber auf keinen Fall ein grafisches Highlight. Autos wurden detailgetreu nachgebaut und auch Strecken sehen ganz gut aus. Ein Highlight sind definitiv Rennen bei Nacht im Regen, wie man unten im Screenshot sieht! Inklusive HDR läuft das Game auch sehr flüssig. Hier und da stürzt es leider mal ab und optisch gibt es auch ein paar Bugs. Dies tritt so oft auf, dass man es wahrnimmt, aber großartig stören tut es nicht.
Der Sound ist hingegen wirklich erste Klasse. Motoren hören sich wuchtig an und auch Geräusche wie Quietschen der Reifen wurden passend ins Spiel integriert.
GRID macht vieles richtig. Das Hauptaugenmerk lag auf der Karriere und besonders da ist es schade, dass diese absolut trocken präsentiert wird. Es ist zwar schön, dass es so viele Events gibt, doch kann es zum Teil schon langweilig werden, wenn sich ein Event wie das andere anfühlt, da es einfach keine besonderen Belohnungen gibt. Nichtsdestotrotz passt das Gameplay auf der Strecke umso mehr. Die Rennen an sich sind super umgesetzt und motivieren auch zum Weiterspielen. Ein Lob gibt es auch für die DLC-Pläne. Strecken wird es kostenlos für alle geben und nur neue Events (90 neue Events über drei Seasons) und Autos kosten. So kann man aber immer alle Strecken mit seinen Freunden spielen!
Entwickler: Codemasters – Genre: Racing – Getestet auf: PS4 Pro – Release: 08.10.2019 (Ultimate Edition), 11.10.2019 (Standard Edition) – Mikrotransaktionen: nein
Vielen Dank an Koch Media für das Rezensionsexemplar!
Auch interessant: Unsere Meinung zu GRID nach der Gamescom 2019!
Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Solingen und bin neben redaktionellen Aufgaben für das Design und die Technik der PlaysiLounge zuständig.
Meine Lieblingsspiele oder -Spieleserien: Fallout, The Last of Us, Call of Duty
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